Das Rennen um einen wirksamen, nach internationalen Standards entwickelten Impfstoff geht weiter. Neben den mRNA-Spezialisten Moderna und BioNTech zählt auch Astrazeneca mit der Universität Oxford zu den großen Hoffnungsträgern. Die Trump-Administration will laut einem Bericht der Financial Times (FT) den in Großbritannien entwickelten Impfstoff vor den Präsidentschaftswahlen genehmigen.
Die Trump-Administration erwäge, die normalen US-Regulierungsstandards zu umgehen, um einen experimentellen Coronavirus-Impfstoff aus dem Vereinigten Königreich für den Einsatz in Amerika vor den Präsidentschaftswahlen zu beschleunigen, heißt es im FT-Artikel im Bezug auf drei Personen, die über den Plan informiert wurden.
Eine Option, die geprüft werde, um die Verfügbarkeit eines Impfstoffs zu beschleunigen, wäre die Erteilung einer "Notfallgenehmigung" (Emergency Use Authorization) durch die US-Gesundheitsbehörde FDA im Oktober für den Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford.
Die mögliche Zulassung würde allerdings – im Erfolgsfall – auf einer relativ kleinen Studie basieren. An dieser Astrazeneca-Studie haben 10.000 Freiwillige teilgenommen.
Die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs rund um den Globus entwickelt sich zu einem Politikum. Immer mehr Ländern preschen mit Lieferverträgen oder eigenen Covid-19-Impfstoffforschungen vor (siehe Russland oder Kuba). Dass US-Präsident Donald Trump vor den Präsidentschaftswahlen einen zugelassenen Impfstoff vorweisen will, ist sicherlich keine Überraschung.
Egal ob "Notfallzulassung" oder nicht: Astrazeneca hat auch unabhängig von der Covid-Impfstoffforschung ein hochinteressantes Produktportfolio zu bieten. Hier ragen allen voran die Krebsmedikamente wie Tagrisso oder Lynparza positiv heraus. Die Aktie bleibt langfristig aussichtsreich.