Zum Jahresende 2009 ist das Geschäft beim niedersächsischen Automobilzulieferer Continental wieder angezogen. Die weltweit wieder anziehenden Automobilverkäufe, das durch den strengen Winter starke Winterreifengeschäft und ein striktes Sparprogramm haben den im MDAX notierten Hannoveranern geholfen.
Es geht wieder voran bei der Hannover Continental AG. Im vergangenen Jahr hat sich das Ergebnis wieder verbessert. Im vierten Quartal 2009 fuhr der Automobilzulieferer zwar einen Nettoverlust von 154 Millionen Euro ein, im Vorjahresquartal lag das Minus jedoch noch bei knapp 1,5 Milliarden Euro. Insgesamt lag das Minus im Gesamtjahr bei 1,65 Milliarden Euro, bedingt durch Bilanzbereinigungen, etwa auf den Firmenwert der 2007 gekauften SiemensVDO in Höhe von 876 Millionen Euro.
Operativ schwarz, Trendwende in Sicht
Aus operativer Sicht schrieb Conti im Schlussquartal 2009 wieder schwarze Zahlen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert lag der Gewinn bei 504 Millionen Euro, nach -1,29 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Wichtig ist jedoch vor allem, dass der Umsatz des vierten Quartals auf eine Erholung der Nachfrage hindeutet. Die Erlöse kletterten in den letzten drei Monaten des Jahres um rund 600 Millionen Euro auf 5,7 Milliarden Euro. Mit dem Zuwachs konnte das MDAX-Unternehmen die Analystenprognosen von 5,4 Milliarden Euro deutlich schlagen.
Schulden sinken
Ein wichtiges Thema, wenn nicht sogar das wichtigste ist bei Conti die Schuldenlage. Conti hatte per 31. Dezember 2009 noch knapp 8,9 Milliarden Euro Finanzverbindlichkeiten, wobei der größte Brocken auf den Kauf von SiemensVDO zurückzuführen ist. Neben Kapitalmaßnahmen liegt im Verkauf der Reifensparte eine Option, um die Schuldenlast zu verringern. Entscheidungen diesbezüglich stehen jedoch noch aus. Unter dem Strich würde dieser Schritt Conti zu einem finanziell halbwegs gesunden Autozulieferer unter den Top 3 weltweit machen.
Verkaufssignal noch aktiv
Die Aktie honoriert die vorläufigen Zahlen mit einem Kursaufschlag. Allerdings sieht die charttechnische Lage alles andere als gut aus. Die wichtige Unterstützung bei 35 Euro wurde nach unten durchbrochen, ein Verkaufssignal ist damit aktiv. Erst wenn diese Marke zurückerobert wird kann Entwarnung gegeben werden. Solange heißt es abwarten. Investierte Anleger sollten sich bei 32 Euro mit einem Stopp absichern.