Zwar legt Conti die endgültigen Zahlen erst Anfang März vor - vergangenes Jahr teilte der Konzern aber schon zum Auftakt der Automesse in Detroit Eckdaten mit und gab einen ersten Ausblick auf das neue Jahr. Die US-Autoshow öffnet an diesem Montag ihre Tore. Das Umsatzziel von rund 34,5 Milliarden Euro haben die Niedersachsen aus Sicht der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten erreicht, sie rechnen mit 34,6 Milliarden. Nach neun Monaten hatte Conti 25,6 Milliarden Euro umgesetzt. Bis dahin waren 11,5 Prozent der Erlöse als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) geblieben. Auf das ganze Jahr gesehen will Konzernchef Elmar Degenhart 11,0 Prozent erreichen - im November kündigte er aber schon an, dass man über der Marke liegen könne.
Analyst bleibt optimistisch
Damit rechnet auch Berenberg-Analyst Henning Cosman, der auf Jahressicht 3,96 Milliarden Euro bereinigtes Ebit und 11,5 Prozent Marge erwartet. Für das vierte Quartal würde das gut eine Milliarde Euro bedeuten, denn in den ersten neun Monaten hatte Conti 2,92 Milliarden verdient.
Mehr Technik im Auto
Der Dax -Konzern profitiert von der weltweit steigenden Fahrzeugproduktion und der zusätzlichen höherwertigen Technik, die in mehr und mehr Neuwagen verbaut wird. Einen Dämpfer mussten die Niedersachsen zuletzt allerdings beim Geschäft mit der Elektromobilität verkraften: Wegen einmaliger Aufwendungen und Abschreibungen waren im dritten Quartal Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe angefallen und hatten die Antriebssparte tief in die roten Zahlen gezogen. Continental baut unter anderem Antriebsstränge für Elektroautos. Auch Altlasten in der Diesel-Hochdrucktechnologie hatten viel Geld gekostet.
Gute Vorzeichen
Für 2015 rechnen Experten mit einer moderaten Steigerung der weltweiten Autonachfrage. Conti selbst sieht vor allem auf dem weltgrößten Markt China noch Luft nach oben und könnte dort noch in diesem Jahrzehnt ein zweites Reifenwerk eröffnen. Dem Konzern trauen Analysten in diesem Jahr einen Umsatzsprung von rund acht Prozent auf 37,5 Milliarden Euro zu. Für Rückenwind unter dem Strich sorgte zuletzt der günstige Preis für Naturkautschuk, aus dem Autoreifen hergestellt werden. Der Preisverfall dürfte noch bis in den Herbst 2015 hinein Einfluss haben. Wie viel mehr Gewinn das Conti bringen wird, legt der Konzern aber nicht offen. Für 2014 rechnete das Unternehmen zuletzt mit 180 Millionen Euro Entlastungen.
Aktie bleibt interessant
Die Conti-Aktie bleibt ein spannendes Investment. Aus charttechnischer Sicht deutet sich ein Ausbruch nach oben an. Gelingt der Sprung über den Widerstand bei 177 Euro, ist der Weg bis zum Allzeithoch frei. Investierte Anleger bleiben dabei, auch für Neueinsteiger ist es mit Blick auf den Chart noch nicht zu spät.
(Mit Material von dpa-AFX)