Der arabische Ölgigant Adnoc ist hierzulande vor allem wegen des Interesses am Chemiekonzern Covestro bekannt (mehr dazu lesen Sie hier). Das Unternehmen verfügt über ein enormes Investitionsbudget und will nicht nur im Chemiegeschäft, sondern auch im Energiesektor weiter wachsen – gemeinsam mit dem britischen Energieriesen BP.
Daher haben die beiden Konzerne im März ein Angebot für 50 Prozent am israelischen Gasexplorer NewMed Energy vorgelegt. Das Volumen dieser Offerte soll sich auf rund zwei Milliarden Dollar belaufen und würde das gesamte Unternehmen aktuell mit knapp vier Milliarden Dollar bewerten. Die Anteilscheine von NewMed hatten seit Bekanntwerden des Interesses der beiden Energieriesen um satte 60 Prozent zugelegt. Mittlerweile ist der Konzern an der Börse bereits mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet.
Aktuell laufen wohl weiter Gespräche, ob BP und Adnoc ihr Angebot aufstocken werden oder sich von ihrem Vorhaben verabschieden. Nun hat ein „unabhängiger Ausschuss“ vorgeschlagen, dass die beiden Interessenten ihr Angebot „erheblich erhöhen“ sollten. Vertreter von Adnoc, BP und NewMed lehnten zu diesem von Bloomberg veröffentlichten Statement bisher jegliche Stellungnahme ab.
Ganz klar: Adnoc und BP schwimmen dank der sprudelnden Erträge aus dem Ölgeschäft, welches massiv von den anhaltend hohen Ölpreisen profitiert, im Geld. Dennoch scheinen beide nicht gewillt zu sein, dieses wieder mit vollen Händen auszugeben. Gut möglich, dass sich die Gespräche über eine Beteiligung an NewMed Energy noch einige Zeit hinziehen werden.
Größeren Einfluss auf den Aktienkurs von BP dürfte das Tauziehen um die Beteiligung an NewMed kaum haben. DER AKTIONÄR bleibt für seinen Musterdepot-Titel nach wie vor bullish gestimmt und rät weiter zum Kauf. Der Stoppkurs kann bei 4,60 Euro belassen werden.