Heute zum Handelsbeginn hat der britische Energieriese BP die Zahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Jahres veröffentlicht. Dabei konnte das Unternehmen die Prognosen der Analysten übertreffen. Dies kam am Markt natürlich gut an. Darüber hinaus gefiel den Marktteilnehmern noch eine weitere Ankündigung des Konzerns.
Denn trotz der im vergangenen Jahr gesunkenen Gewinne will der Energieriese zusätzliche Milliarden in den Rückkauf eigener Aktien stecken (mehr dazu lesen Sie hier). Demnach plant das Unternehmen, im Verlauf des ersten Halbjahres Anteilscheine im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar zu erwerben. Dies kündigte Konzernchef Murray Auchincloss am Dienstag im Rahmen der Veröffentlichung der jüngsten Geschäftszahlen an. Die neuen Ausschüttungspläne des Ölkonzerns seien Signale der Zuversicht für die weitere Entwicklung, erklärte Barclays-Analystin Lydia Rainforth. Sie gehört innerhalb der Experten-Gilde ohnehin zum Lager der Optimisten. Sie beziffert den fairen Wert der Dividendenperle auf satte 1.000 Britische Pence (umgerechnet 11,69 Euro). Das entspricht ausgehend vom aktuellen Kursniveau einem Potenzial von mehr als 90 Prozent. Ihr Anlagevotum bestätigte sie dementsprechend mit "Overweight".
Er zeigte sich zudem mit dem Geschäftsverlauf zufrieden: "Rückblickend war 2023 ein Jahr mit einer starken operativen Leistung und einer echten Dynamik bei der Umsetzung im gesamten Unternehmen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Strategie als einfacheres, fokusierteres und wertvolleres Unternehmen umsetzen können, und wir sind entschlossen, den Wert für unsere Aktionäre langfristig zu steigern."
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: BP kommt auch mit dem aktuellen Ölpreisniveau sehr gut zurecht. Der Aktienrückkauf ist zwar kreativlos und langfristig betrachtet nicht gerade sinnvoll, aber er ist eben auch ein weiterer Beleg für die enorme finanzielle Stärke der Briten und hilft dem Kurs kurzfristig deutlich. Indes bleibt es dabei: Trotz der sehr günstigen Bewertung der Dividendenperle sowie der mittel- bis langfristig guten Perspektiven drängt sich hier aktuell noch kein Einstieg auf. Zuvor sollte eine klare Bodenbildung beziehungsweise Trendwende abgewartet werden. Wer die Aktie im Depot hat, bleibt dabei und beachtet den Stopp bei 4,60 Euro.