Die Achterbahnfahrt geht in die nächste Runde. Der deutsche Aktienmarkt eröffnet am Mittwoch nach seinem Stabilisierungsversuch am Vortag erneut mit Verlusten. Die Verunsicherung der Anleger bleibt groß. Unternehmensnachrichten sind dagegen weiter Mangelware. Dafür gibt es Gerüchte bei Apple.
Nach zuletzt schlechten Signalen von der chinesischen Industrie enttäuschte am Mittwoch auch der Dienstleistungssektor: Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Stimmungsindikator der Dienstleistungsunternehmen ist im Dezember von 51,2 auf 50,2 Punkte zurückgegangen. Der gesamte Einkaufsmanagerindex unter Berücksichtigung auch der Industrie fiel unter die Schwelle von 50 Punkten auf 49,4 Punkte und signalisiert damit eine leichte Schrumpfung. Die chinesische Zentralbank hob den Referenzkurs für die heimische Währung Yuan (auch: Renminbi) am Mittwoch an. Ein Dollar kostet demnach 6,5314 Yuan. Damit ist die chinesische Währung so schwach wie seit April 2011 nicht mehr.
An den meisten asiatischen Börsen ging es den dritten Tag in Folge bergab, nachdem China den Yuan abgewertet hat, um den Export anzukurbeln. Das schürte weitere Sorgen um die wirtschaftliche Lage des Landes. Der Nikkei-225-Index in Tokio fiel um ein Prozent und der Hang-Seng-Index in Hongkong gab ebenfalls nach. Chinas Festland-Börsen zeigten sich dagegen freundlich nach dem Eingreifen der Regierung. Börsianer gingen von Stützungskäufen staatlicher Fonds aus.
Welche Termine stehen sonst noch auf der Agenda? Am Abend gewährt die US-Notenbank Fed Einblicke in das Protokoll ihrer letzten Sitzung. Im Dezember hatten die Währungshüter erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins erhöht. Am Donnerstag könnten neueste Erhebungen zum Auftragseingang der Industrie in Deutschland sowie das Wirtschafts- und Industrievertrauen der EU bewegen, am Freitag dann die Industrieproduktion aus Deutschland. Zentrales Ereignis ist aber am Freitag die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Dezember. Fallen die Daten gut aus, dürfte sich die Fed in ihrer jüngst eingeleiteten Zinswende bestätigt fühlen.
Ebenfalls im Fokus: Der iPhone-Konzern Apple will laut einem Pressebericht die Produktion der neuesten iPhone-Modelle 6S und 6S Plus deutlich reduzieren. Von Januar bis März sollen von diesen Geräten rund 30 Prozent weniger hergestellt werden, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei am Dienstag. Die Produktion solle sich dann von April bis Juni wieder normalisieren, hieß es weiter. Eine genaue Quelle für die Informationen nannte das Blatt nicht. Apple gab bisher keinen Kommentar zu dem Bericht ab.
Wohin geht die Reise für den DAX? Aus charttechnischer Sicht hat sich - trotz der jüngsten Achterbahnfahrt - wenig geändert. Für die DAX-Bullen wäre es enorm wichtig, die ehemalige Unterstützung im Bereich von 10.515 und 10.600 Punkten schnell zurück zuerobern. Setzt sich die Talfahrt dagegen wider Erwarten fort, wartet für den Leitindex die nächste massive Unterstützung erst bei 10.114 Zählern. Mehr zum DAX sehen Sie im täglichen DAX-Check im aktionaer.tv oder lesen Sie an dieser Stelle.
(Mit Material von dpa-AFX)