Wie das Wall Street Journal berichtet, will der frühere Bayer-Vorstandsvorsitzende Marijn Dekkers nicht mit den späteren Plänen seines Nachfolgers Werner Baumann zur Monsanto-Akquisition in Verbindung gebracht werden. Er war der Ansicht, dies stecke voller Risiken wie der rein Cash-basierten Finanzierung, einer schwierigen Integration und den Gefahren für die Reputation wegen des Images von Monsanto, berichtet das Wall Street Journal, welches dabei Personen zitiert, die mit seinem Denken vertraut sind. Und er behielt Recht.
Der ehemalige Finanz- und Strategie-Chef Werner Baumann hat am 1. Mai 2016 die Nachfolge von Marijn Dekkers angetreten. Direkt im Mai 2016 hat Bayer hatte dann seine Absicht bekundet, Monsanto übernahmen zu wollen. Mitte dieses Jahres ist die Übernahme komplett vollzogen worden. 63 Milliarden Dollar hat sich der DAX Konzern dies kosten lassen. Es ist die bislang größte Übernahme eines deutschen Unternehmens im Ausland. Mit dem Monsanto-Kauf haben sich die Leverkusener auch hohe Schulden und Risiken eingekauft. Davor hatte DER AKTIONÄR in den vergangenen Monaten ebenfalls bereits mehrfach gewarnt. Bayer sieht sich derzeit einer ganzen Klagewelle im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat gegenüber.
Der Aktienkurs von Bayer spricht ebenfalls Bände. Seit Monaten kennt das Papier nur eine Richtung – die nach unten. Vorerst konnte das Papier im Bereich von 60 Euro Halt finden. Ob damit jedoch bereits das Ende der Abwärtstrends erreicht ist, ist fraglich. Zu groß sind weiterhin die Probleme im Zusammenhang mit der Monsanto-Übernahme. Und Bayer hält es immer noch nicht für nötig, Rückstellungen zu bilden. Auch im Pharmageschäft läuft keineswegs alles rosig, auch wenn Bayer am heutigen Dienstag zumindest einen Zulassungserfolg in den USA gemeldet hat. DER AKTIONÄR rät weiterhin ganz klar, die Finger von der Bayer-Aktie zu lassen. Sollte das Papier auch unter den Support von 60 Euro rutschen, würde weiteres massives Abwärtspotenzial aufgetan.