Der Stahlmarkt bleibt in Bewegung. Am Donnerstag hat der Weltmarktführer ArcelorMittal Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Viel wichtiger für die deutschen Wettbewerber ThyssenKrupp und Salzgitter: ArcelorMittal hat die Prognose für die weltweite Stahlnachfrage für das laufende Jahr erhöht.
Der luxemburgische Stahlriese erwartet für das laufende Jahr einen Anstieg der Stahlnachfrage um 2,5 bis 3,0 Prozent. Bislang war lediglich ein Plus von 0,5 bis 1,5 Prozent prognostiziert worden. Vor allem für China und Russland zeigt sich ArcelorMittal nun zuversichtlicher. Pessimistischer wird dagegen die Situation in den USA und Brasilien beurteilt. Die deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co dürften von einer Erholung des angeschlagenen Stahlmarkts ebenfalls profitieren.
Neben der zuversichtlichen Prognose hat ArcelorMittal am Donnerstag allerdings auch Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert – und die fielen enttäuschend aus. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr zwar – etwas stärker als erwartet – um 17 Prozent auf 17,2 Milliarden Dollar. Beim operativen Ergebnis verfehlte der Stahlkonzern die Schätzungen allerdings, das EBITDA legte um ebenfalls 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar zu. Positiv wirkten sich höhere Preise und niedrigere Kosten im Stahlgeschäft aus.
Stahlfusion bleibt im Fokus
Mehrere Stahlkonzerne haben zuletzt bereits mit starken Zahlen geglänzt. Im Vordergrund steht für die Anleger von ThyssenKrupp und Salzgitter deshalb heute die Anhebung der Nachfrageprognose. Gelingt die Stahlfusion des DAX-Konzerns mit dem indischen Wettbewerber Tata, ist eine Neubewertung der gesamten Branche nötig.
ThyssenKrupp bleibt der Favorit des AKTIONÄR, Kurse über 30 Euro könnten nach der Abspaltung möglich sein. Ein Stoppkurs bei 20,80 Euro sichert ab. Salzgitter bleibt nach dem Lauf der vergangenen Wochen ebenfalls attraktiv. Der Stopp liegt hier bei 29,00 Euro.