Ob aus Hoffnung bei den Apple-Investoren bald schon Verzweiflung wird, werden die Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres morgen Abend gegen 22:30 Uhr zeigen. Die Nerven der Anleger sind strapaziert – mit einem Minus von rund sechs Prozent seit Jahresanfang ist der Titel der sechstschlechteste im Dow Jones. Im Vergleichszeitraum hat der Index immerhin rund sechs Prozent zugelegt.
Laut Bloomberg soll der Gewinn bei 1,39 Dollar je Aktie und der Umsatz bei 42,1 Milliarden Dollar liegen. Hoffnung verbreiten zumindest die Analysten. So beließ Steven Milunovich von der Schweizer Großbank UBS die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 115 US-Dollar. Veränderungen im japanischen Mobilfunkmarkt könnten den Smartphone-Hersteller in dem hochmargigen Markt unter Druck bringen. Ein Abwärtsrisiko bestehe aber nur, wenn die iPhone-Umsätze um mehr als fünf bis zehn Prozent im Jahr nachgäben. Zudem dürfte sich der Umsatz 2017 stabilisieren und 2018 wieder deutlich zulegen. Damit gehört der Experte zu 43 Analysten, die Apple zum Kauf empfehlen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 122,86 Dollar.
Timothy Arcuri von der Investmentbank Cowen glaubt bereits für 2017 an den Turnaround. Seine Hoffnungen setzt er auf ein generalüberholtes iPhone 8 mit bruchsicherem OLED-Display. Dies könnte die wegen des kaum veränderten iPhone 7 angestaute Nachfrage zum Explodieren bringen und einen regelrechten Superzyklus auslösen.
In diese Kerbe schlägt auch Experte Tim Wunderlich von der Privtbank Hauck & Aufhäuser, der den Apple-Zulieferer Dialog Semiconductor covered. Laut Wunderlich dürfte der TecDAX-Konzern den schwachen iPhone-Absatz im zweiten Quartal zu spüren bekommen haben. Er setzt aber mit seiner unveränderten Kaufempfehlung für das Papier indirekt auch auf eine Trendwende bei Apple.
Abwarten
DER AKTIONÄR rät Anlegern dazu, die Vorlage der Zahlen abzuwarten. Zumal das Papier zuletzt auch an der 100-Dollar-Marke gescheitert ist.
(mit Material von dpa-AFX)