Gestern hat die alljährliche Konferenz für alle weltweit tätigen Apple-Entwickler in San Francisco,WWDC, begonnen. Bis Freitag steht auf der Agenda der Teilnehmer, sich mit der Zukunft der Systeme OS X, iOS, watchOS und tvOS zu beschäftigen. Zu Beginn hat der Kultkonzern einige Neuerungen vorgestellt, mit denen Apple seine Dienste attraktiver für seine Nutzer machen und die Konkurrenz attackieren will.
Um Facebooks Diensten Whatsapp und Messenger Konkurrenz zu machen, sollen Anwender des SMS-Ersatzes iMessage künftig dort direkt mehr Videos und Musik abspielen können sowie Emojis und Sticker einfacher platziert werden.
Zudem wird der Bereich Sprachbedienung und –erkennung ausgebaut. Siri wird im Herbst auf allen Mac-Computern verbaut sein. Die Entwickler werden den Dienst in ihre Anwendungen integrieren können. Die Vision dahinter ist, dass Menschen sich mit Geräten und Diensten auf Basis künstlicher Intelligenz einfach unterhalten können.
Smart Home als Zukunftsmarkt?
Weiterhin forciert Apple das Smart-Home-Geschäft. Über die neue App „Home“ lässt sich verschiedene kompatible Technik von Lampen bis zum Garagentor steuern. An der Vernetzung von Hausgeräten wird schon lange gearbeitet. Aber die Entwicklung wurde bisher dadurch gebremst, dass Technik verschiedener Anbieter oft nicht miteinander kommunizieren kann und die Bedienung zu komplex ist. Apple könnte mit seiner Plattform diese Hindernisse überwinden. Auch hier soll Siri zum Einsatz kommen.
Apple Pay-Angebot wird ausgebaut
Nachdem Apple Pay bislang nur in Großbritannien verfügbar ist, startet der Phone-Bezahldienst demnächst auch in Frankreich und in der Schweiz. Zu einem Starttermin in weiteren europäischen Ländern wurden keine Angaben gemacht. Apple Pay kann man an Kassengeräten nutzen, die für kontaktloses Bezahlen per NFC-Funk ausgestattet sind. Die Industrie rüstet schrittweise alle Terminals damit aus. Als nächsten Schritt will Apple über seinen Service auch bei Online-Einkäufen auf einem Computer bezahlen lassen. Die Zahlung wird dabei statt Passwort oder PIN-Code per Fingerabdruck auf einem verbundenen iPhone bestätigt.
Apple Watch vs. Fitbit
Bei der Apple Watch sollen die Apps schneller starten, bei Kurzmitteilungen werden direkt die Buttons für Antworten angezeigt und es wurde eine Handschrift-Erkennung eingebaut. Außerdem greift Apple den Rivalen Fitbit an, der mit seinen Fitness-Bändern im Geschäft mit tragbarer Technik führt. Man kann jetzt Fitness-Daten mit anderen teilen und die neue App "Breathe" soll für Entspannung mit Atemübungen sorgen. Die Apple Watch ist laut Schätzungen von Marktforschern aus dem Stand zur Nummer eins bei Computer-Uhren geworden. Allerdings ist sie weit davon entfernt, für Apple ähnlich wichtig zu sein wie iPhone oder iPad und Mac.
Schwacher Gesamtmarkt
Im gestrigen US-Handel verlor die Apple-Aktie mehr als ein Prozent, was vielmehr dem schwachen Gesamtmarkt geschuldet war als etwa der Enttäuschung der Investoren über die Neuerungen.
(Mit Material von dpa-AFX)