Das Smartphonegeschäft wird dieses Jahr laut dem Institut IDC wohl noch schwächer ausfallen als bisher erwartet. IDC korrigiert seine Einschätzungen von März um bis zu fünf Prozent nach unten. Was bedeutet das für Apple?
Die International Data Corporation (IDC) korrigiert ihre ohnehin geringe Vorhersage der Smartphone-Verkäufe weiter nach unten. Schon im März verkündete das Institut, dass das weltweite Wachstum in diesem Jahr das erste Mal im einstelligen Bereich liegen werde. Nun korrigierten sie ihre Einschätzung um bis zu fünf Prozent nach unten. Für 2016 rechnen sie nur noch mit einem Wachstum von 3,1 Prozent, was 1,48 Milliarden Verkäufen entspricht. In 2015 betrug das Wachstum noch 10,5 Prozent. Die größte Korrektur nahm IDC für die Asien-Pazifik-Region mit bis zu 8,6 Prozent vor – hier erwarten sie in diesem Jahr nun nur noch ein Wachstum von 3,2 Prozent. Aber auch in Amerika und Europa rechnen sie mit einem geringeren Wachstum. Als Grund geben sie an, dass eine Sättigung erreicht zu sein scheint.
Von dieser Entwicklung wird auch Apples Bilanz nicht unbeeinflusst bleiben. In 2015 machte China gut ein Viertel des iPhone-Absatzes von Apple aus. Für Apple erwartet IDC dieses Jahr sogar erstmalig einen Absatzrückgang von 2 Prozent. Analysten der Schweizer Großbank UBS halten einen Rückgang allerdings erst ab fünf bis zehn Prozent für ein Abwärtsrisiko der Aktie. Dank des günstigen iPhone SE rechnet IDC außerdem damit, dass die Verkäufe in 2017 wieder steigen werden. Die Erlaubnis seine prestigeträchtigen Läden nun auch in Indien zu eröffnen, könnte zudem in der Asien-Pazifik-Region für etwas Aufwind sorgen.
Geschäfte mit Jay Z?
Apple bemüht sich außerdem stetig seine Geschäftsfelder zu erweitern um weniger abhängig vom Smartphone-Geschäft zu sein. Heute berichtete das Wall Street Journal über Verhandlungen zwischen Apple und Jay Z um den Musik-Streaming-Dienst Tidal. Bestätigt wurden die Gerüchte bislang noch nicht. Die drei Millionen Nutzer des Streaming-Dienstes des Rappers und Apple Musics 15 Millionen erreichen aber selbst zusammen bei weitem nicht die 30 Millionen Nutzer von Spotify.
Abwarten
DER AKTIONÄR bleibt nach wie vor skeptisch. Die zurückhaltende Einschätzung von IDC verstärkt den Eindruck eines schwachen Branchenumfelds. Das könnte bedeuten, dass nun auch Analysten ihre Gewinnschätzungen nach unten anpassen. Außerdem ist das Chartbild eingetrübt. Die Aktie befindet sich trotz Erholung vom Verlaufstief (91,50 Dollar) von letztem Freitag weiterhin unter der 200-Tage-Linie bei 105,02 Dollar. Investierte Anleger behalten daher weiter den Stopp gut im Auge.