Vom 52-Wochen-Tief bei 89,47 Dollar Mitte Mai hangelte sich die Apple-Aktie bis Anfang Juni wieder über die 100-Dollar-Marke. Doch seitdem hat das Papier wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Neben dem iPhone 7 ruhen die Hoffnungen der Investoren auch auf neuen Absatzmärkten, wie zum Beispiel Indien.
Dort hat Apple zwar bisher einen relativ niedrigen Marktanteil, wächst aber stark. Im ersten Quartal 2016 stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent. Apple, nicht nur bekannt nicht nur für seine Smartphones, sondern auch für seine bis zuweilen prestigeträchtigen eigenen Läden, darf diese nun auch im Entwicklungsland errichten. Eine Grundsatzentscheidung des indischen Regierungskabinetts macht dies möglich. Das Büro von Premierminister Narendra Modi teilte mit, dass eine Zulieferer-Regelung, die Apple zuvor ausgebremst hatte, in Zukunft erst nach drei Jahren Präsenz im Land gilt. Erst kurz zuvor war Apple mit einem Antrag gescheitert, von dieser Regelung ausgenommen zu werden.
In Indien dürfen ausländische Firmen nur unter bestimmten Voraussetzungen ein eigenes Verkaufsnetz aufbauen, das ihnen zu hundert Prozent gehört. So dürfen dort nur Produkte einer einzigen Marke verkauft werden, und mindestens 30 Prozent der Waren oder ihrer Komponenten müssen in Indien hergestellt worden sein. Apple erfüllt diese Kriterien nicht, weil es zurzeit nicht in Indien produziert. Mit der nun angekündigten Neuregelung wäre Apple zumindest für die ersten drei Jahre im Land von dieser Verpflichtung nicht betroffen.
Das Beispiel Indien zeigt, dass der Kultkonzern aus Cupertino noch einiges an Wachstumspotenzial hat. Kurzfristig ist DER AKTIONÄR allerdings eher skeptisch gestimmt. Anleger sollten den Stoppkurs bei 77 Euro (87,32 Dollar) beachten.
(mit Material von dpa-AFX)