Wenn es darum geht, was zwischen der Apple-Aktie und neuen Kurshochs steht, wird immer wieder auf den Handelskonflikt zwischen China und den USA und allgemein schwächelnde iPhone-Absätze im Ausland verwiesen. Doch der Tech-Riese sieht sich weiteren Problemen gegenüber, die ihn schlimmstenfalls empfindlich ausbremsen könnten.
Kartellrechtliche Untersuchungen und Klagen: Apple ist ins Visier des US-Justizministerium geraten. Der Konzern kassiert 15 bis 30 Prozent, wenn Kunden über den App Store digitale Waren kaufen. Das sichert Apple nicht nur Einkünfte, sondern auch einen Vorteil gegenüber Konkurrenten. Der Musikstreaming-Dienst Spotify sieht sich gegenüber Apple Music benachteiligt und hat den iKonzern verklagt. App-Entwickler haben Apple ebenfalls verklagt. Sie werfen dem Konzern vor, einen zu hohen Anteil an den Verkaufserlösen zu kassieren. Und Verbraucher fordern, dass Apple auch konkurrierende App-Vertriebsplattformen auf seinen Geräten zulässt.
Politisch-gesellschaftlicher Druck: Immer lauter werden die Stimmen, die mehr Kontrolle oder gar eine Zerschlagung von Tech-Riesen wie Apple fordern. Mehrere europäische und nordamerikanische Politiker haben sich den kritischen Stimmen inzwischen angeschlossen.
Die Abgaben: Die G20-Finanzminister haben die Einführung einer globalen Digitalsteuer für Tech-Konzerne beschlossen. Künftig wird Apple also wohl mehr von seinen Einnahmen an die Staaten abgeben müssen.
Die Konkurrenz: Viele Hardware-Hersteller haben aufgeholt. Apples Produkte sind relativ teuer, ohne dafür deutlich mehr zu bieten. Und ob sich der Streaming-Dienst Apple TV+ gegen die starke Konkurrenz, darunter Netflix, Disney und Amazon, behaupten kann, muss sich ab Herbst erst zeigen.
Wenig Raum für Fantasie: Der Aktienkurs (204,40 Dollar) ist zuletzt wieder deutlich gestiegen und derzeit beinahe auf dem Niveau des durchschnittlichen Ziels der Analysten (208,80 Dollar). Daraus ergibt sich ein Potenzial von mickrigen 2 Prozent.
DER AKTIONÄR meint: Die überwiegend externen Risikofaktoren dürften Apple das Geschäft nicht nachhaltig vermiesen. Nachdem die Verschärfung im Handelskonflikt zwischen den USA und China eine Abwärtsbewegung ausgelöst hatte, drehte der Aktienkurs in den vergangenen Tagen wieder nach oben und eroberte die 200-Tage-Linie zurück. Apple bleibt eine Empfehlung. Angesichts der derzeitigen Gesamtlage sollten Neueinsteiger aber einen langen Atem mitbringen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.