Am Freitag wurde die Schätzung der BNP Paribas-Analysten bekannt, nach der Alibaba im nächsten Jahr für bis zu 38 Milliarden Dollar in neue Unternehmen investieren könnte. Doch so lange wollte der Internet-Riesen mit neuen Ausgaben offenbar nicht warten. Wie nun bekannt wurde, kauft der E-Commerce-Gigant die traditionsreiche Hongkonger Zeitung „South China Morning Post". Weder Alibaba noch die Zeitung nannten einen Kaufpreis.
Unabhängigkeit soll gewahrt bleiben
Das 112 Jahre alte Blatt gilt vielen als kritisches „Tor zu China", so dass die Übernahme durch einen chinesischen Konzern umgehend Sorgen über die Unabhängigkeit der renommierten Zeitung auslöste. Bei der Verkündung der Übernahme versprach der Vizevorsitzende von Alibaba, Joseph Tsai, die redaktionelle Unabhängigkeit wahren zu wollen. Er kritisierte zugleich die Mehrheit der westlichen Nachrichtenorganisationen dafür, „China durch eine sehr besondere Brille zu sehen". Er suche vielmehr eine „ausgewogene und faire" Berichterstattung über China. Alibaba wolle die Redakteure selbst über die Richtung jeder Geschichte entscheiden lassen. „Das ist unser Grundsatz."
Fokus auf Medieninhalte
Mit der Übernahme macht die weltgrößte Handelsplattform einen großen Schritt in die traditionelle Medienlandschaft. „Das ist wahrlich eine Mischung aus Alt und Neu", hieß es in einer Mitteilung von Alibaba an die Leser. In dem dramatischen Wandel der Medienwelt ergänzten sich beide Unternehmen sehr gut. Das Blatt soll die englischsprachige Welt über China informieren, heißt es weiter. Nach dem Einstieg bei der chinesischen Wirtschaftszeitung „China Business News" und der Übernahme von vier Fünfteln der großen chinesischen Videoplattform Youku weitet Alibaba mit der „South China Morning Post" das Engagement bei traditionellen Medien deutlich aus. Der Konzern sucht nach Angaben von Experten zunehmend auch Inhalte für sein expandierendes Internet-Geschäft.
Mit engem Stopp kaufen!
Alibaba steckte in diesem Jahr viel Geld in Übernahmen und Expansion. Auch im nächsten Jahr dürften weitere Investitionen anstehen, um das Wachstum weiter anzukurbeln. Die Cash-Reserven sind in letzter Zeit deutlich gestiegen.
Die Alibaba-Aktie setzte nach einer kurzen Verschnaufpause ihren Aufwärtstrend fort. Inzwischen notiert der Titel deutlich über der 200-Tage-Linie. Die Aussichten für die nächsten Jahre wecken reichlich Fantasie. Anleger steigen ein. Allerdings sollte wegen des volatilen chinesischen Marktes, der Einfluss auf die Entwicklung des Papiers hat, ein enger Stopp gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
Nur weil jeder etwas weiß, muss es noch lange nicht wahr sein!
Autor: Fisher, Ken/Hoffmans, Lara
ISBN: 9783864701283
Seiten: 224
Erscheinungsdatum: 02.09.2013
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
Verfügbarkeit: als Buch und als eBook verfügbar
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100 - Ihr Alter = die optimale Aktienquote eines Portfolios
Eine bequeme Faustregel, leicht umzusetzen. Aber ist mit einer solch pauschalen Regel tatsächlich gewährleistet, dass Anleger ihre Ziele erreichen? Oder besteht dabei das Risiko, unterdurchschnittliche Renditen einzufahren? Es hilft nichts: Wer sich ernsthaft mit Geldanlage auseinandersetzen will, muss tiefer graben und darf sich nicht auf „bewährte“ Wahrheiten verlassen. Ken Fisher und Lara Hoffmans klopfen einige der gängigsten Börsen-Mythen auf ihre Praxistauglichkeit ab und stellen fest: Sie sind genau das: Mythen – die Anlegern schweren Schaden zufügen können.