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18.07.2022 Marion Schlegel

Airbus und Boeing: Spannung vor Bestellzahlen

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Airbus

Bei der ersten großen Luftfahrtmesse seit der Corona-Pandemie erwarten Experten kein ganz so großes Auftragsfeuerwerk wie vor der Krise. Ab dem heutigen Montag (18. Juli) präsentieren Hersteller wie Airbus und Boeing im britischen Farnborough südwestlich von London ihre Produkte und buhlen um Bestellungen.

Angesichts des Klimawandels steht auch das Thema CO2-Einsparung weit oben auf der Agenda. Die großen Flugzeughersteller erwarten für die kommenden Jahre wieder eine starke Nachfrage nach Passagier- und Frachtjets. In Farnborough könnte sich ein Stück weit zeigen, wie sich der von vielen Problemen gebeutelte US-Konzern Boeing gegenüber dem inzwischen weltgrößten Flugzeugbauer Airbus aus Europa schlägt.

Airbus (WKN: 938914)

In den vergangenen beiden Jahren waren die weltgrößten Luftfahrtmessen wegen der Pandemie ausgefallen. Die Farnborough Airshow wechselt sich sonst jährlich mit dem Pariser Aérosalon am Flughafen Le Bourget ab. Auf den Messen versuchen sich die Hersteller traditionell mit der Bekanntgabe von Neubestellungen zu überbieten.

Dass das Auftragsfeuerwerk diesmal so groß ausfällt wie früher, halten Branchenexperten für fraglich. In den Jahren 2015 bis 2019 hätten die Hersteller bei den Messen im Sommer im Schnitt zusammen etwa 800 Bestellungen bekannt gegeben, schreibt Luftfahrt-Analyst Ken Herbert von der kanadischen Bank RBC.

Nach Einschätzung seiner Kollegin Sheila Kahyaoglu vom Analysehaus Jefferies dürften derzeit zwar etwa so viele Bestellungen in Arbeit sein. Diese würden aber wohl nicht alle auf der Messe verkündet. RBC-Analyst Herbert erwartet Aufträge über etwa 500 Flugzeuge. Kahyaoglu zufolge könnte die US-Fluggesellschaft Delta sowohl mehr als 100 Boeing-Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max als auch Exemplare des kleinsten Airbus-Jets A220 bestellen. Airbus hatte schon Anfang Juli Großaufträge chinesischer Airlines über fast 300 Maschinen bekannt gegeben – diese Deals gehen daher nicht in die Messe-Bilanz ein.

Boeing (WKN: 850471)

Im Massengeschäft mit Kurz- und Mittelstreckenjets hat Airbus den einstigen Marktführer Boeing längst abgehängt. In den vergangenen zehn Jahren sicherte sich der europäische Hersteller in diesem Segment einen Marktanteil von fast 70 Prozent. Der Erfolg liegt vor allem an der modernisierten Neuauflage der Modellfamilie A320 unter dem Namen A320neo, die deutlich weniger Treibstoff verbraucht als ihre Vorgängerin.

Anders als Boeing rechnet Airbus für die nächsten 20 Jahre mit einem größeren Bedarf an neuen Flugzeugen als zuletzt. In seinem vor wenigen Tagen veröffentlichten Marktausblick sagte der weltgrößte Flugzeughersteller für die Zeit bis 2041 der Branche einen Absatz von 39.490 Maschinen voraus, das sind 470 mehr als im vergangenen Jahr für die Zeit bis 2040 veranschlagt.

Die längerfristigen Aussichten für den Luft- und Raumfahrt-Konzern Airbus sind gut. Anleger mit langem Atem können sich ein paar Stücke ins Depot legen. Zuletzt hat sich auch das charttechnische Bild etwas aufgehellt. Dem Papier gelang der Sprung über die 38-Tage-Linie sowie die 100-Euro-Marke.

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