Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im Jahr 2022 wegen Engpässen bei Zulieferern merklich weniger Jets ausgeliefert als lange Zeit erhofft. Doch im Vergleich mit dem ewigen Rivalen Boeing schnitt der deutsch-französische Konzern deutlich besser ab. Im Kurs spiegelt sich das ebenfalls wider.
Trotz eines Jahresschlussspurts lieferte Airbus im letzten Jahr netto nur 661 Maschinen an Kunden aus, wie der DAX-Konzern am Dienstagabend in Toulouse mitteilte. Das waren zwar acht Prozent mehr als im zweiten Corona-Jahr 2021, aber deutlich weniger als die noch im Sommer angepeilten 700 Stück.
Dennoch lag der Hersteller nun weit vor seinem US-Rivalen Boeing, der nur auf 480 Jets kam. Auch bei Neuaufträgen und Auftragsbestand hatten die Europäer die Nase vorn.
So holte Airbus im abgelaufenen Jahr Bestellungen über 1078 Verkehrsflugzeuge herein. Nach Abzug von Stornierungen waren es noch 820 Stück. Der Auftragsbestand erreichte Ende Dezember 7.239 Jets, rund ein Drittel mehr als bei Boeing.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie liegt die Airbus-Aktie deutlich vor dem Boeing-Papier. Letzteres liegt noch rund 40 Prozent unter dem Vor-Corona-Hoch. Bei Airbus sind es etwa 17 Prozent.
Gelingt Airbus der Sprung über die 120-Euro-Marke wäre das ein sehr starkes Kaufsignal und wahrscheinlich der Startschuss für eine kleine Rally. Bis 138 Euro gibt es danach kaum noch einen Widerstand.
Beide Flugzeugbauer haben zuletzt einen guten Lauf. Airbus wäre bei einem Sprung über 120 Euro die Aktie, die man haben sollte.
(mit Material von dpa-AFX)