Am 6. Mai veröffentlicht Adidas die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Trotz der Fußball-WM 2014 in Brasilien dürften diese wenig erfreulich ausfallen. Die ungünstigen Wechselkurseffekte und die politische Lage in der Ukraine bereiten dem Sportartikelhersteller Probleme.
Die Frage ist, in wie fern sich die Ukraine-Krise auf das Geschäft im wichtigen Markt Russland auswirkt. Zudem profitiert Adidas bisher kaum vom traditionellen Schub in Jahren mit sportlichen Großereignissen. Die Auslieferung der Waren für die Weltmeisterschaft ist so getaktet, dass Adidas erst im zweiten Quartal mit einem deutlichen Schub rechnen kann.
Im Schnitt erwarten die Analysten für das erste Quartal daher einen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf 3,58 Milliarden Euro. Um beinahe ein Drittel soll der Betriebsgewinn zurückgehen, wozu neben den Währungseffekten auch höhere Kosten beigetragen haben dürften. Die Experten rechnen hier mit einem Wert von 317 Millionen Euro. Der Quartalsgewinn sollte in etwa in der gleichen Größenordnung auf 218 Millionen Euro sinken.
Belastung durch die Ukraine-Krise?
Vor allem das Geschäft in Russland bereitet Sorge. Die Region gehört zu den wichtigsten Märkten des Konzerns und steuerte im vergangen Jahr über eine Milliarde Euro zum Gesamtumsatz bei. Bei der Bilanzvorlage Anfang März wurden jedoch noch keine Auswirkungen der Ukraine-Krise auf das Tagesgeschäft festgestellt. Allerdings hat sich der russische Rubel im Zuge des Konflikts weiter abgeschwächt.
Besserung in Sicht
Laut den Experten der Commerzbank wird das erste Quartal das schwächste im Gesamtjahr sein. Bereits im zweiten Quartal werde der Konzern wieder Fahrt aufnehmen und ab der zweiten Jahreshälfte dürften dann auch Währungseffekte nicht mehr so stark belasten. Von der WM in Brasilien erhofft sich der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller einen Umsatzbeitrag von mehr als zwei Milliarden Euro. Im Gesamtjahr peilt Adidas ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich an. Der Konzerngewinn soll zwischen 830 und 930 Millionen Euro ausfallen.
Abwarten
Seit Jahresbeginn hat die Aktie über 17 Prozent verloren. Der steile Abwärtstrend bleibt intakt. Auch die mittelfristige Prognose des Konzerns dürfte angesichts der momentanen Währungsturbulenzen außer Reichweite liegen. Langfristig stimmen die Aussichten des Konzerns zwar dennoch. Ein Neueinstieg bietet sich wegen der angespannten charttechnischen Situation derzeit jedoch – noch – nicht an.
(Mit Material von dpa-AFX)