Die in den vergangenen Monaten von Rekord zu Rekord geeilten Aktien von Adidas kommt weiter unter die Räder. Nach den herben Verlusten vom Donnerstag verliert der Titel am Freitag 1,5 Prozent. Der Grund: Der Sportartikelkonzern hat die Prognose für das Gesamtjahr nicht erhöht, sondern nur bestätigt.
„Die Story ist noch nicht vorbei“, meint Andreas Inderst, Analyst bei Macquarie. „Das große Bild bleibt bei Adidas intakt – angetrieben von Branchendynamik, Innovation, Wachstumschancen in den USA, in China und im digitalen Bereich.“ Außerdem sieht der Experte noch „signifikante Synergieeffekte bei den EBIT-Margen“.
Inderst weiter: „Von 2018 bis 2021 prognostizieren wir ein jährliches Umsatzwachstum von acht Prozent und ein EPS-Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.“
Die Aktie bleibt laut Inderst ein „Outperformer“. Kursziel: 300 Euro.
Noch optimistischer ist Richard Edwards. Sein Kursziel für Adidas: 310 Euro. Das zweite Quartal des Sportartikelherstellers sei wie erwartet ausgefallen, so Edwards. Die Aktie sei weiterhin ein Kauf.
Adidas hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn weiter gesteigert. Lieferengpässe insbesondere in den USA bremsten die Entwicklung allerdings etwas. Adidas-Chef Kasper Rorsted zeigte sich bei der Vorlage der Zahlen am Donnerstag weiterhin zuversichtlich, die Probleme bis Jahresende behoben zu haben. Die Prognose bestätigte der Konzern.
Adidas ist kein Schnäppchen mehr, doch das Unternehmen bleibt eine hochinteressante Wachstumsstory. Die Konzentration auf Robotik in der Produktion und den Vertrieb über den eigenen Onlineshop werden die Margen weiter antreiben. Gut möglich, dass Adidas hier in absehbarer Zeit zum großen Konkurrenten Nike aufschließt. Das haben noch vor wenigen Jahren die allerwenigsten Experten für möglich gehalten. Wer dabei ist, lässt sich von den Gewinnmitnahmen nicht in Panik versetzen und bleibt investiert. Stoppkurs: 245 Euro.