Es ist offiziell - der Bremer Satellitenbauer OHB SE erhält den Zuschlag für die Entwicklung und Produktion von drei Spionagesatelliten für den Bundesnachrichtendienst. Wie aus der Ad-hoc Mitteilung am Mittwochabend hervorgeht beträgt der Auftragswert für das Raumfahrt- und Technologiekonzern 400 Millionen Euro. Die Anleger sind durchweg zufrieden mit dem Auftrag und lassen die Aktie um fünf Prozent in die Höhe schnellen.
Bereits im Oktober konnte die OHB durch die Gewinnung einer Ausschreibung eines 158 Millionen schweren Auftrags der Europäischen Kommission glänzen. Demnach wurde der Bremer Konzern mit dem Bau vier weiterer Galileo Satelliten betraut. Vorangegangen waren mehrere Bestellungen von Galileo-Navigationssatelliten in den Jahren 2010 und 2012, welche ein Gesamtvolumen von 22 Satelliten beinhalteten.
Seit Anfang des Jahres verzeichnete die OHB starke Kursanstiege. Während der Kurs im Januar noch bei 18 Euro lag, wurde Anfang Oktober ein Allzeithoch von 47,47 Euro erreicht. Zusammengefasst wurde ein Kursgewinn von über 120 Prozent in einem Jahr erreicht. Das KGV steigt ebenfalls in diesem Zeitraum auf 31,19. Aktuell setzt sich die Seitwärtsbewegung des Aktienkurs fort.
Eine Erklärung für den Kursanstieg innerhalb weniger Monate lieferte im August der US-Investor Guy Wyser-Pratte, dieser hatte sich in das Unternehmen eingekauft und schrieb der Eigentümerfamilie, die rund 70 Prozent von OHB innehaben, einen offenen Brief mit Vorwürfen an die Führungsstrukturen. Der Konzern wies die Anschuldigungen zurück und verteidigte den Charakter einer Familiengesellschaft mit der dazugehörigen Führungsstruktur.
Nachdem die OHB SE mit guten Zahlen das erste und zweite Quartal bestritten haben, wird der dritte Quartalsbericht zeigen, ob der Aufwärtstrend sich auf Basis von stabilen Zahlen weiter entwickeln kann. Die Zahlen werden für den 14.11.2017 erwartet, DER AKTIONÄR empfiehlt die Position zu halten.