Yahoo meldete am Dienstag nach Börsenschluss die Geschäftszahlen für die ersten drei Monate 2014. Operativ ist das "Internet-Gründungsmitglied" erneut den Beweis schuldig geblieben, jemals wieder auf Wachstumskurs einschwenken zu können. An der Börse zog der Aktienkurs dennoch kräftig in die Höhe - aus einem einfachen Grund.
Warten und kein Ende
Yahoo erzielte Umsatzerlöse von 1,13 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 312 Millionen Dollar, entsprechend 0,29 Dollar je Aktie. Im Vorjahr beliefen sich die Einnahmen auf 1,14 Milliarden Dollar und der Gewinn auf 390 Millionen Dollar.
Die Aktie schnellte nach bekannt werden der News um 6,8 Prozent in die Höhe auf 36,54 Dollar, nachdem sie bereits im regulären Geschäft 2,3 Prozent an Wert gewonnen hatte.
Der von Marissa Mayer geführte Internetkonzern profitierte im Auftaktquartal einmal mehr von der starken Geschäftsentwicklung bei der Alibaba Group, an der Yahoo 24 Prozent hält und die demnächst an die US-Börse strebt.
Wachstum ohne Ende?
Experten zufolge könnte der chinesische E-Commerce-Riese nach dem IPO einen Marktwert von 150 bis 200 Milliarden Dollar erreichen. Yahoos Anteil an Alibaba beträgt - je nach Szenario - bis zu 45 Milliarden Dollar (vor Steuern).
Schwache Wirtschaftsdaten und die Furcht vor einem "Hard Landing" der Volksrepublik hatten zuletzt zu massiven Kursverlusten bei chinesischen Internetaktien geführt und die Euphorie um das Alibaba-IPO merklich gedämpft. Im Sog war auch die Aktie von Yahoo unter Druck geraten und vom Hoch aus gerechnet um 20 Prozent abgerutscht.
Die jüngsten Geschäftszahlen der Chinesen belegen aber: Die Geschäfte laufen besser denn je. Im vierten Quartal verdoppelte sich der Gewinn auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Umsatz kletterte um 66 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar - Zuwachsraten, von denen Marissa Mayer für Yahoo wohl nicht einmal mehr zu träumen wagt.
Fazit: Alibaba könnte Gerüchten zufolge bereits in der kommenden Woche die offiziellen Dokumente für den Börsengang einreichen und anschließend kurzfristig sein Debüt an der Wall Street geben. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Yahoo ist ein Schatten vergangener Tage und nur solange interessant, wie die Beteiligungen gehalten werden. Investierte Anleger sollten sich nach dem IPO der Chinesen verabschieden.