War das Hinfallen vom Thomas Müller beim Freistoss-Trick Absicht oder nicht? Hat Mertesacker mit seiner Medien-Kritik recht? Ist Robben der Beste Spieler der WM? Diese und tausend andere Fragen rund um die WM werden auf Facebook diskutiert, Videos, Bilder und Kommentare geteilt, geliked und kommentiert. All das in einem nie dagewesenen Ausmaß. Schon jetzt gab es bei der WM mehr als eine Milliarde Aktionen von 220 Millionen Usern teilte Facebook mit.
Klar ist: Je mehr Traffic so generiert wird, desto besser sprudeln die Werbeeinnahmen. Zumal die Videowerbung Einzug hält, die den Werbekunden noch mehr wert ist. Facebook stärkt nun sein Geschäft mit Videowerbung durch eine Übernahme. Die dazugekaufte Firma LiveRail ist auf die Platzierung von Werbung in Videoinhalten spezialisiert. Die Anzeigen sollen dadurch relevanter für die Nutzer werden, erklärte Facebook in einem Blogeintrag am späten Mittwoch. Nach Informationen des Blogs "TechCrunch" geht es um rund 500 Millionen Dollar.
Jugendliche surfen wie nie
Studien zeigten zuletzt, dass Facebook noch lange nicht out ist. Forrester Research zufolge surfen in den USA knapp 50 Prozent der Jugendlichen mehr als im Vorjahr. Auch in Deutschland wird es exzessiv: Eine von dpa zitierte Studie kommt zu dem Schluss, dass Jugendliche im Alter von 17 bis 23 Jahren täglich im Schnitt 135 (!) Mal ihr Smartphone zur Hand nehmen. Alle sieben Minuten wird gekuckt – meist auf Facebook und der Tochter Whatsapp („… ist ein Glücksgriff“) – was es Neues gibt.
Bereits im ersten Quartal konnte Facebook den durchschnittlichen Verkaufspreis pro Werbeeinblendung mehr als verdoppeln – dem steigenden Mobile-Traffic sei Dank.
Analysten immer zuversichtlicher
An der positiven Einschätzung zur Aktie hat sich nichts geändert. DER AKTIONÄR hatte bereits im letzten Jahr darauf hingewiesen: Die Analystenschätzungen sind aufgrund des ungenutzten Erlöspotenzials des gewaltigen Traffics zu konservativ. Tatsächlich wurden die Gewinnschätzungen für das Jahr 2015 im Schnitt um über 100 Prozent angehoben. Die Konsequenz: Das KGV ist auf günstige 35 gefallen. Der Angriff auf das Allzeithoch scheint nur eine Frage der Zeit.
Siehe auch DAF-Interview vom Freitag mit dem AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)