Der Online-Möbelhändler Westwing wird am morgigen Dienstag (9. Oktober) sein Börsendebüt an der Frankfurter Börse feiern. Trotz großer Nachfrage von den Investoren wird die Aktie wohl nicht zum Höchstpreis notiert werden.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters kurz vor dem Ende der Zeichnungsfrist unter Berufung auf die beteiligten Banken meldet, werden die Westwing-Aktien voraussichtlich zu 26 Euro zugeteilt. Der Ausgabepreis liegt somit exakt in der Mitte der ursprünglichen Preisspanne von 23 bis 29 Euro. Zu diesem Kurs werden dem Unternehmen im Zuge des Börsengangs rund 132 Millionen Euro zufließen. Insgesamt wäre Westwing auf dieser Grundlage rund eine halbe Milliarde Euro wert.
Bereits in der Vorwoche hatte Westwing die Angebotsfrist wegen hoher Nachfrage um zwei Tage verkürzt und eine Platzierung in der Mitte der Angebotsspanne signalisiert. Laut Insidern seien die rund 5,06 Millionen Aktien (inklusive Mehrzuteilungsoption) um ein Vielfaches überzeichnet. Letzteres gilt als wichtiges Indiz, aber keineswegs als Garant für ein erfolgreiches Börsendebüt.
Bei vollständiger Platzierung aller Aktien würden sich nach dem Börsengang rund 25 Prozent der Aktien im Streubesitz befinden. Die Beteiligung von Großaktionär Rocket Internet, der vor dem Börsengang rund 30 Prozent der Anteile hält, würde im Zuge dessen auf 22 Prozent abschmelzen.
An der Seitenlinie
In Ausgabe 41/2918 hat der AKTIONÄR den Börsengang von Westwing unter die Lupe genommen. Fazit dabei: Zunächst abwarten und bei anschließend gegebenenfalls einen Fuß in die Tür stellen. Denn Grundsätzlich kann Westwing mit einem interessanten Geschäftsmodell und drei operativ profitablen Quartale in Folge punkten. Das Umfeld scheint jedoch nicht optimal: Rivale Home24 – ebenfalls eine Rocket-Beteiligung – ist nach dem Börsengang im Juni zuletzt deutlich unter Druck geraten.