Erst machte der scharfe Wintereinbruch es vielen Verkäufern schwer, ihren Arbeitsplatz überhaupt zu erreichen. Und dann blieben auch noch die Käufer weg. Nach dem langen Aufwärtstrend im vergangenen Jahr, hat der Automarkt in den USA im Januar 2014 eine Winterpause eingelegt.
Erklärungsversuche
Für Ford war die Situation eindeutig: Wo sich der Schnee türmte und klirrende Kälte herrschte, seien die Käufer weggeblieben. In den menschenfreundlichen Klimaregionen der Westküste jedoch seien die Verkaufszahlen gestiegen, sagte Ford-Manager John Felice. Insgesamt verkaufte Ford sieben Prozent weniger, Marktführer General Motors (GM) sogar 12 Prozent.
Rote Laterne
Schlusslicht war dagegen Volkswagen. Die PR-Abteilung wollte auch nichts beschönigen. Volkswagen versuchte nicht einmal, sich hinter dem scharfen Winter zu verstecken, sondern verwies zur Erklärung des Absatzeinbruchs um fast ein Fünftel auf auslaufende Modellreihen. Hoffnung setzt die Mannschaft um Vorstand Martin Winterkorn auf die bevorstehende Markteinführung des neuen Golf und auf seine Werbekampagne im Umfeld des Super Bowl. Der Werbespot "Wings" soll das "Bewusstsein" der Amerikaner dafür schärfen, wie zuverlässig und langlebig Volkswagen-Autos sind.
Schwacher Absatz
Im Januar verkaufte der VW-Konzern knapp 23.500 Autos seiner Kernmarke Volkswagen Pkw. Das sind 19 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. VW lenkte bereits ein: Seit Januar hat mit Michael Horn ein neuer Manager die Leitung des US-Geschäfts übernommen.
Abstauberlimit
Es bleibt dabei: die Aktie der Wolfsburger ist eine der interessantesten Papiere aus dem Dax. Starkes Wachstum in China und auch der europäische Automarkt erholt sich. Die Probleme in den USA sollte der VW-Konzern in den Griff bekommen. Aufgrund der schwachen Verfassung des Gesamtmarktes sollten Neukäufe der Aktie noch zurück gestellt werden. Bei knapp 178 Euro wartet die ansteigede 200-Tage-Linie. Diese sollte der Aktie Unterstützung bieten.