Deutschlands größter Wohnungskonzern verdient prächtig. Vor allem bei den immobiliennahen Dienstleistungen wächst Vonovia extrem stark. Was die Aktionäre sehr erfreut, ist laut verschiedenen Medien Abzocke der Mieter. Jetzt tritt der Spiegel auf den Plan und nimmt sich den DAX-Konzern zur Brust.
Laut einem Bericht des Spiegel schröpft das Unternehmen seine Kunden, wo es kann - und greift dabei zu zweifelhaften Methoden. Diese Vorwürfe sind nicht neu und haben Vonovia auch noch nie einen dauerhaften Schaden zugefügt.
Neu sind die umfangreichen Recherchen, welche die Redakteure durchgeführt haben. Demnach hat sich Vonovia "eine regelrechte Gewinnmaschine geschaffen", indem das Unternehmen Aufträge für immobiliennahe Dienstleistungen (Winterdienst, Hausmeister, et cetera) an eigene Tochterfirmen vergibt. Das Resultat seien steigende - teils explodierende - Nebenkosten für die Mieter.
Neu sind auch die Vorwürfe, dass Vonovia Leistungen abrechnet, die gar nicht erbracht werden, sogenannte Phantomabrechnungen. Sollte das tatsächlich stimmen, wäre diese eigentlich eine Sache für die Staatsanwaltschaft.
Börse relativ unbeeindruckt
Ungeachtet der Vorwürfe hält sich die Vonovia-Aktie sehr stabil im Markt. In den letzten Wochen zählte der DAX-Wert wie einige Konkurrenten zu den Outperformern an der Börse. Die Entwicklung ist umso erstaunlicher, da die Märkte spätestens im Jahr 2019 mit steigenden Zinsen rechnen - eine Sache, die schwer auf den Kursen von Immo-Aktien lasten dürfte.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung der Aktie. Sollte allerdings die Stimmung gegen Vonovia kippen und sich die Vorwürfe gegen den Konzern erhärten, wird das Rating mit Sicherheit überprüft werden.