Mit einer Kryptowährung wollte die Regierung in Venezuela die von den USA verhängten Sanktionen umgehen und der gebeutelten Wirtschaft wieder auf die Sprünge helfen. Noch vor dem eigentlichen Start hat das Parlament das Vorhaben von Präsident Nicolas Maduro nun allerdings für illegal erklärt.
Erst am vergangenen Freitag hatte der Präsident neue Details zur „Petro“ genannten Cyber-Devise verkündet: Er habe die Ausgabe der ersten 100 Millionen Petros veranlasst – jeder Petro solle dabei den Wert eines Barrels venezolanischen Öls haben. Zudem kündigte er für den 14. Januar ein nationales Treffen mit den Petro-Minern an, bei dem die Kryptowährung samt White Paper offiziell vorgestellt werden sollen.
Opposition blockiert
Kurz darauf hat das von der Opposition kontrollierte Parlament dem Präsidenten allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Petro für illegal erklärt. Sollte er dennoch eingeführt werden, sei dies als Verfassungsbruch zu werten. Da jeder Petro mit einem Barrel Erdöl aus den Reserven des Landes hinterlegt sei, handle es sich nach Ansicht des Parlaments um eine verfassungswidrige Form der Schuldenaufnahme, der die Abgeordneten hätten zustimmen müssen.
„Das ist keine Kryptowährung, sondern ein Ausverkauf von venezolanischem Öl und wie gemacht für Korruption“, sagte ein Abgeordneter der Nachrichtenagentur Reuters. Andere Parlamentsmitglieder äußerten Bedenken, dass der Petro wertlos werde, falls Maduro bei der nächsten Wahl nicht wiedergewählt wird.
Erfolgsaussichten äußerst ungewiss
Ob Maduro seine Pläne trotzdem durchboxt und den Petro wie geplant einführt, ist nun offen. Dafür spricht, dass er ohnehin großzügig am Parlament vorbeiregiert, seit seine Partei 2016 die Mehrheit im Parlament verloren hat. Förderlich für die Nachfrage von ausländischen Investoren nach der Kryptowährung dürften die innenpolitischen Querelen um den Petro aber keinesfalls sein.