Gleich drei amerikanische Banken haben heute Nachmittag ihre Quartaslzahlen veröffentlicht und damit den Startschuss für die neue Berichtssaison gegeben. Unter dem Strich sind die Ergebnisse sehr gut ausgefallen - angesichts der Trumpschen Steuerreform, der starken US-Wirtschaft und der Deregulierung aber keine allzu große Überraschung. Die Verantwortlichen der deutschen Banken können beim Anblick dieser Zahlen nur weinen, die Kurse laufen auch hinterher.
JPMorgan hat im abgelaufenen Quartal 8,4 Milliarden Dollar (rund 7,3 Milliarden Euro) verdient oder 2,34 Dollar pro Aktie. Das sind über 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 400 Millionen Euro erzielt. Die JPMorgan-Aktie klettert im außerbörslichen Handel um zwei Prozent auf 110 Dollar.
Bei der Citigroup ist der Gewinn im dritten Quartal um 21,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Erlöse lagen in line mit den Analystenschätzungen. Vorbörslich geht es mit der Aktie zeitweise um knapp drei Prozent auf über 70 Dollar nach oben.
Auch die Aktie von Wells Fargo kann im frühen Handel um 1,8 Prozent zulegen, obwohl die Zahlen die Erwartungen nicht übertreffen konnten. Beeindruckend aber auch hier das Gewinnwachstum: Der Nettogewinn betrug im Quartal sechs Milliarden Dollar, 33 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank lassen sich von den starken Zahlen kaum beeindrucken. Immerhin notieren sie über den Tiefs vom Vortag. Die Gründe liegen auf der Hand: Der hohe Wettbewerbsdruck, die niedrigen Zinsen und der Angriff der Fintechs bereiten den deutschen Platzhirschen enorme Probleme. Zudem sorgt das Italien-Thema für große Verunsicherung bei Investoren.
Probleme, über die die US-Banken nur lachen können. Deswegen erscheint ein Investment im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sinnvoller. Von den deutschen Banken ist die Commerzbank noch am interessantesten. Der Stoppkurs liegt bei 7,90 Euro.