Die Unicredit hat von der ungarischen Regierung offenbar die Nase voll und schließt einen Rückzug aus dem osteuropäischen Land nicht mehr aus. Sollten Anleger sich nun auch zurückziehen?
Die rechte Regierung in Ungarn bereitet vielen Banken Kopfzerbrechen. Nachdem die im Ausland bereits mehrfach heftig kritisierte Staatsführung die Kreditinstitute vor zwei dazu gezwungen hatte, Fremdwährungskredite zu konvertieren – was zu teilweise erheblichen Verlusten geführt hatte –, fürchten nun einige Banken weitere Belastungen.
Unicredit-Osteuropa-Chef Gianni Franco Papa erklärte bereit, dass die Unicredit nur eines von drei Instituten sei, das in Ungarn schwarze Zahlen schreibe. Im Falle einer erneuten Steuererhöhung sei allerdings „die Grenze der Belastbarkeit“ erreicht. Auch die Aktie der Unicredit befand sich zuletzt eher auf dem Rückzug. Sollten nun die Anleger die Reißleine ziehen?
Kein Grund zur Panik, Aktie bleibt attraktiv
Die Probleme in Ungarn sollten nicht überbewertet werden. Kernmärkte der Unicredit bleiben Italien und Deutschland (Hypovereinsbank). Die Aktie bleibt angesichts der wohl steigenden Gewinne in den kommenden Jahren und der Tatsache, dass der Börsenwert noch immer knapp 50 Prozent unter dem Buchwert notiert, ein Kauf (Stopp: 4,20 Euro). Solange sich der Kurs oberhalb der Marke von 5,00 Euro hält, sieht es auch aus charttechnischer Sicht gut aus.