Die Unicredit hatte mit den Zahlen für das vierte Quartal 2013 für eine große Überraschung gesorgt. Denn der Bankenriesen wies wegen hoher Wertberichtigungen einen satten Verlust von rund 15 Milliarden Euro aus. Weit mehr als von Experten im Vorfeld erwartet worden war. Heute legte die Muttergesellschaft der Hypovereinsbank erneut Zahlen vor.
Diesmal sorgten die Italiener jedoch für eine positive Überraschung: Im ersten Quartal wurde dank geringerer Kosten und einer deutlich gesunkenen Risikovorsorge deutlich mehr verdient. Der Überschuss sei um 59 Prozent auf 712 Millionen Euro gestiegen. Experten hatten nur mit 509 Millionen Euro gerechnet. An der Börse wurden die am Nachmittag vorgelegten Quartalszahlen positiv aufgenommen. Die Unicredit-Aktie zog nach Bekanntgabe deutlich an und kletterte zuletzt mehr als vier Prozent.
Reinen Tisch gemacht
Bei den Zahlen für das Schlussquartal 2013 hatte Unicredit-Chef Federico Ghizzoni wegen der Probleme der italienischen Wirtschaft und der Beteiligungen in Osteuropa reinen Tisch gemacht. Er räumte angesichts des anstehenden EZB-Stresstests auch die Bilanz mit Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe auf. Zudem kündigte er den Abbau von 8500 der zuletzt knapp 150.000 Stellen an.
Aktie bleibt attraktiv
Die Aktie der Unicredit bleibt für mutige, langfristig orientierte Anleger weiterhin attraktiv. Die Erholung der italienischen Volkswirtschaft sollte dem Bankenriesen, der in vielen osteuropäischen Staaten und mit der Hypovereinsbank auch in Deutschland sehr gut positioniert ist, in die Karten spielen. Der Stopp sollte bei 5,20 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)