Spekulationen um einen möglichen Komplettverkauf der Beteiligung an der polnischen Pekao-Bank treibt die Aktie der UniCredit an. Auch am Mittwoch gehört der Titel der angeschlagenen Großbank zu den Top-Performern im EuroStoxx 50.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider gemeldet hat, steht bei der UniCredit der Verkauf der 40-prozentigen Beteiligung an Pekao, Polens zweitgrößter Bank, im Raum. Als mögliche Käufer wird die polnische Versicherung PZU gehandelt. Noch in dieser Woche sollen die Details einer entsprechenden Transaktion ausgehandelt werden.
Da die Pekao-Beteiligung rund 3,5 Milliarden Euro wert ist, PZU den Insidern zufolge aber nur über einen Barbestand von rund zwei Milliarden Euro verfügt, wird zudem über eine Beteiligung der polnischen Staatsfonds PFR spekuliert. Die polnische Regierung stört sich seit längerem daran, dass die heimische Bankenbranche stark in den Händen ausländischer Investoren liegt.
Bereits bei seinem Amtsantritt im Juli hatte der neue UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier unter anderem eine zehnprozentige Beteiligung an Pekao verkauft, um den Kapitalpuffer der italienischen Krisenbank etwas zu stärken. Insgesamt fehlen dem Institut nach aktuellen Berechnungen aber sieben bis acht Milliarden Euro.
Kaufsignal abwarten
Gestützt von der Meldung hat die gebeutelte UniCredit-Aktie in den vergangenen Tagen wieder deutlich Boden gutmachen können. Damit rückt nun der Abwärtstrend, in dem sich das Papier seit Ende 2015 befindet in den Fokus. In Anbetracht der angespannten fundamentalen Lage und mehrerer Fehlausbrüche sollten Anleger bis zum Sprung über die Trendlinie an der Seitenline bleiben.