Der Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte am Abend erstmals als börsennotiertes Unternehmen Quartalszahlen - und die haben es in sich. Zwar präsentierte der Konzern für das vierte Quartal deutlich höher als erwartete Umsätze und erzielte zudem überraschend einen kleinen Gewinn. Beim Anblick der Nutzerzahlen stellten sich den Anlegern jedoch die Nackenhaare auf.
Nach der Veröffentlichung verlor der Kurs zeitweise zweistellig an Wert und durchbrach dabei die Marke von 60 Dollar. Im regulären Handel an der Wall Street war das Papier in einem schwachen Gesamtmarkt bereits um 1,2 Prozent auf 65,55 Dollar abgerutscht.
Twitter meldete für das vierte Quartal einen Umsatzsprung um 116 Prozent auf 242,7 Millionen Dollar und einen Gewinn von 0,02 Dollar je Aktie. Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen von 218 Millionen Dollar und einem Ergebnis von minus 0,02 Dollar je Aktie gerechnet.
Für das erste Quartal lauten die Prognosen beim Umsatz auf 230 bis 240 Millionen Dollar (erw.: 215 Mio.). Im Gesamtjahr sollen die Erlöse auf 1,15 bis 1,2 Milliarden Dollar zulegen (erw.: 1,13 Mrd.)
Twitters Problem: Die Zahl der Nutzer erhöhte sich im Berichtszeitraum um "magere" neun Millionen auf 241 Millionen. Das war vielen Investoren zu wenig. Viel zu wenig. Der US-Blog Business Insider nannte Entwicklung in einer ersten Reaktion "anämisch". Analysten hatten mit einem Zuwachs auf mindestens 249 Millionen Nutzer kalkuliert.
Ein Highlight war hingegen die Art und Weise, wie Twitter seine Erlöse erzielt. Der Veröffentlichung zufolge genriert der Kurznachrichtendienst mittlerweile 75 Prozent der Umsätze über seine mobile Plattform.
Fazit: DER AKTIONÄR bleibt skeptisch, was die Aussichten für Twitter betrifft. Mit den nun vorglegten Zahlen dürfte es dem Management schwer fallen, die enorme Bewertung des Unternehmens - Twitters Markkapitalisierung beträgt 35 Milliarden Dollar - dauerhaft zu rechtfertigen.