Christofer Rathke war der beste Fondsmanager des Jahres 2013. Sein Erfolgsgeheimnis: Auf einen Rebound der ausgebombten Solarpapiere setzen. Bereits im Oktober führte DER AKTIONÄR ein Interview mit ihm. Seine Prognose: Weitere 50 Prozent Kursplus für China-Solaraktien. Damit lag der Manager des LSF Asian Solar & Wind goldrichtig. JinkoSolar hat in der Spitze seit Herbst sogar über 60 Prozent zugelegt. Nun hat DER AKTIONÄR erneut bei Rathke nachgefragt.
DER AKTIONÄR: Herr Rathke, Die Siliziumpreise ziehen gerade wieder an. Ein gutes Zeichen, weil es eine steigende Nachfrage signalisiert oder ein schlechtes, weil damit die Margen von Modulproduzenten unter Druck kommen könnten?
Christofer Rathke: Es gab in China gegen Jahresende einen massiven Schub an Neuinstallationen. Daher auch eine kurzfristige Verknappung des Siliziums. Wir denken das wird nicht anhalten. 2014 kommt viel neue Siliziumproduktionskapazität von Tokuyama, Daqo, TBEA, Samsung Fine Chemical, Hanwha Chemical und anderen hinzu.
Hingegen bleibt das Angebot von Zellen knapp. Dort wird weiterhin zu wenig in neue Fertigungskapazitäten investiert. Für Hersteller wie Trina sind das günstige Voraussetzungen. Mitte 2014 werden Modulpreise wieder steigen, aber Waferpreise zusammen mit Siliziumpreisen eher fallen. Daher werden sich die Margen von Trina & Co. sich weiter ausweiten.
Ist es nun genug? Nähert sich das große Comeback der China-Solaraktien dem Ende?
Wir glauben nicht, dass der Aktien schon zuviel gestiegen sind. Institutionelle Investoren sind auch weiterhin wenig investiert, suchen aber nach Einstiegsmöglichkeiten.
Inwieweit haben die neuen EEG-Pläne von der Sigmar Gabriel Bedeutung für das Geschäft von Trina, Jinko und Co.
Das EEG und die politischen Querelen um die Energiewende sind nun irrelevant für den Solarmarkt. China allein wird 2014 etwa 25 Prozent bis 30 Prozent der gesamten Weltnachfrage ausmachen. Deutschland hingegen nur noch etwa 5 Prozent!
In Deutschland sind nun statt einer Förderung auch Gebühren für Betreiber von Solaranlagen im Gespräch. Ist das sinnvoll?
Ja das ist gerechtfertigt. Schließlich sind die Sonnenverhältnisse mehre Monate im Jahr so schlecht in Deutschland, dass man immer sehr kostspielige Reservekraftwerke benötigt. In Asien ist das nicht notwendig.
Mehr zur Solarbranche lesen Sie an Samstag in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe 07/2014.