ThyssenKrupp gibt den Schiffbau in Schweden auf und verkauft die Werft ThyssenKrupp Marine Systems (ehemals Kockums) an den Rüstungskonzern SAAB. Das teilte der DAX-Konzern am Wochenende mit. Der Verkaufspreis liegt jedoch deutlich unter den eigenen Prognosen.
Unter Vorbehalt
Laut ThyssenKrupp beträgt der Kaufpreis 340 Millionen schwedische Kronen (umgerechnet rund 37 Millionen Euro). Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den Vorstand und die Aufsichtsgremien von ThyssenKrupp sowie durch die schwedische Wettbewerbsbehörde.
Der Stahlkonzern hatte den Verkaufswunsch der Tochter Mitte April angekündigt. Grund waren Differenzen über U-Boot-Aufträge der schwedischen Regierung. Bei der Schiffbautochter arbeiteten an den drei Standorten Malmö, Karlskrona und Muskö zuletzt rund 900 Beschäftigte.
Kursziel 23 Euro
Die Commerzbank hatte im Vorfeld die Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 23 Euro belassen. Analyst Ingo-Martin Schachel hatte aber schon davor gewarnt, dass der Industriekonzern beim geplanten Verkauf Kockums in keiner guten Verhandlungsposition sei. Damit sollte er Recht behalten: Die 340 Millionen Kronen liegen deutlich unter den von ThyssenKrupp avisierten 1,3 bis 1,34 Milliarden Kronen.
Kursziel bleibt
ThyssenKrupp treibt seinen Umbau zum Technologiekonzern weiter voran. Dabei dürfte das Unternehmen noch weitere Rückschläge hinnehmen. Die Nachricht zum Verkauf der Schiffbautochter sollte aber keinen großen Einfluss auf die weitere Aktienentwicklung haben. Das Kursziel bleibt bei 29 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)