DER AKTIONÄR hat bereits berichtet, dass ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger den angeschlagenen Industriekonzern trotz anhaltender Verluste auf dem richtigen Kurs sieht. Die Experten der Schweizer Großbank UBS sind da anderer Meinung. Sie haben das Kursziel für die DAX-Aktie von 15 auf zwölf Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Das große Kaugsignal lässt weiter auf sich warten.
„Wer nicht nur auf den Jahresfehlbetrag schaut, sondern alle wichtigen operativen Kennzahlen des Unternehmens im Blick hat, der wird feststellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und messbare Erfolge erzielt haben“, sagte ThyssenKrupp-Chef Hiesinger Mitte Januar auf der Hauptversammlung. Die Umsetzung könne jedoch nur in mehreren Schritten erreicht werden und hinterlasse tiefe Spuren in den Finanzkennzahlen. Das Unternehmen stecke mitten im größten Konzernumbau seit der Fusion von Thyssen und Krupp im Jahr 1999. Dafür bat er die Aktionäre um Geduld.
Geduld brauchen die Anleger aber auch in Sachen Kaufsignal. In den vergangenen Tagen hat die DAX-Aktie mehrfach versucht, den massiven horizontalen Widerstand bei 19,70 Euro zu überwinden. Noch reichte die Kraft nicht aus. Auch heute fällt der Kurs wieder zurück. Gelingt der Sprung, würde der Weg für einen dynamischen Zwischenspurt bis in den Bereich zwischen 21 und 22 Euro geebnet. Bis dahin bleibt das Papier vorerst noch eine Halteposition.
(mit Material von dpa-AFX)