Der amerikanische Elektroautopionier Tesla gab den Preis für das in China gefertigte Model 3 bekannt. Doch bei dem ausgerufenen Basispreis von knapp 47.500 Dollar dürfte sich die Nachfrage in Grenzen halten. Die Talfahrt der Aktie geht weiter. Auch die Analysten verlieren zunehmend die Geduld und senken ihre Kursziele.
Nun ist es also raus: Die in der neuen Gigafactory Shanghai produzierten Teslas werden ab 47.500 Dollar kosten. Die Standard Range Plus-Variante wird sich für chinesische Kunden somit um gut 7.000 US-Dollar vergünstigen. Die Auslieferung der „Made in China“-Modelle soll in sechs bis zehn Monaten beginnen.
Nicht attraktiv
„Der günstigere Preis macht Teslas in China erschwinglicher“, so das Unternehmen in einer Mitteilung. Doch nicht der niedrigere Grundpreis dürfte für chinesische Tesla-Fans ausschlaggebend sein. Vielmehr könnte die Produktion in Shanghai dafür sorgen, dass Elon Musks Autos künftig auch für staatliche Zuschüsse qualifiziert sind. Bislang waren Tesla Modelle von den Subventionen ausgenommen, da diese allesamt in den USA produziert werden.
Doch selbst mit den Subventionen dürfte das Model 3 in China nicht den großen Durchbruch schaffen. Insbesondere lokale Konkurrenten wie BYD oder Geely haben deutlich günstigere E-Autos am Markt. Geelys Geometry A kostet beispielsweise 36 Prozent weniger als das Model 3.
Alleinstellungsmerkmal
Doch Tesla investiert massiv in ein Schnellladenetz im Reich der Mitte. Bis zum Jahresende sollen neue V3 Supercharger in China eingeführt werden. Die Ladesäulen haben eine Leistung von 250 kW und können einem Model 3 in der Long Range-Ausführung in fünf Minuten knapp 120 Kilometer spendieren. Eine volle Ladung dürfte also um die 15 bis 20 Minuten dauern. Zum Vergleich: Ein Ladevorgang des Geometry A von 30 auf 80 Prozent dauert 33 Minuten.
Anleger wenig überzeugt
Doch Anleger zeigen sich gegenüber Tesla zunehmend kritisch und schicken die Aktie auf Talfahrt. Der Marktwert ist in den letzten Monaten um über 30 Prozent gesunken. Auch die Analysten sind immer weniger überzeugt: zuletzt senkte Barclays den Zielkurs auf 150 Dollar. Beim aktuellen Kurs ergibt sich ein Abwärtspotenzial von weiteren 20 Prozent.

Quelle: Bloomberg
Abwarten
Auch DER AKTIONÄR rät derzeit von einem Investment in die Tesla-Aktie ab. Technisch gesehen ergibt sich kein positives Investmentszenario. Gerüchte um eine mögliche Übernahme könnten der Aktie aber neuen Schwung verleihen. Anleger warten an der Seitenlinie ab!
