Passiert es nun tatsächlich – bringt Tencent das erfolgreichste PC-Spiel aller Zeiten doch noch auf das Smartphone? Laut einem Exklusivbericht von Reuters soll genau dies geschehen. Mehrere Insiderquellen berichten gegenüber der Nachrichtenagentur, dass Tencent an einer Mobile-Version von „League of Legends“ arbeitet.
Was lange währt wird endlich gut
In der Vergangenheit gerieten Tencent und das aufgekaufte Entwicklerstudio Riot Games öfter in Konflikt, wie „League of Legends“ besser monetarisiert werden kann. Vor ein paar Jahren hatte Tencent die Idee, das erfolgreiche MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) auch auf das Smartphone zu bringen. Doch Riot weigerte sich – die Folge war „Arena of Valor“ ein Mobile-Klon, der im Westen jedoch nie großen Erfolg hatte.
Laut einem Bericht von Reuters arbeiten Tencent und Riot jedoch bereits seit einem Jahr gemeinsam an einem „League of Legends“-Port für das Smartphone. Eine Veröffentlichung 2019 sei jedoch unwahrscheinlich.
„League of Legends“ ist das erfolgreichste PC-Spiel aller Zeiten und könnte mit einem Mobile-Release auch Smartphone-Gamer für sich gewinnen. Zusätzliche Umsätze für Tencent. Im vergangenen Jahr erlöste der Erfolgstitel 1,4 Milliarden Dollar und verfügt über mehr monatlich aktive Spieler als beispielsweise „Fortnite“.
Riesenpotenzial
Tencent befindet sich auf dem besten Weg, auf dem Mobile-Markt wieder die gewohnten Umsatz- und Gewinnzuwächse einzufahren. Ein "League of Legends"-Mobile könnte hier zusätzlich antreiben. Das enorme Potenzial, das auf dem aussichtsreichen chinesischen Mobile-Markt liegt, zeigt eine Studie von Niko Partners.
Laut den Marktforschern verfügte China 2018 über knapp 600 Millionen Smartphone-Spieler, die einen Umsatz von 15,8 Milliarden Dollar ermöglichten. 2023 sollen es rund 700 Millionen Spieler sein, der Umsatz soll auf 25,5 Milliarden Dollar ansteigen.
Dabeibleiben
Tencents fundamentale Erholung hält an und kann die Aktie weiter antreiben. Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein – denn Tencent bleibt eine China-Aktie, die im Zuge eines wiederaufflammenden Handelsstreits deutlich korrigieren kann. Anlegern empfiehlt DER AKTIONÄR: Dabeibleiben und die Entwicklungen auf der politischen Bühne vorerst aussitzen.