Geglückte Premiere für Timotheus Höttges - Die Aktionäre der Deutschen Telekom haben dem Konzernchef auf der Hauptversammlung den Rücken gestärkt und stützen am vergangenen Donnerstag weitgehend die Strategie von Höttges. Zugleich hielt er Hoffnung einiger Aktionäre auf einen lukrativen Ausstieg aus dem US-Geschäft am Brodeln.
Der Konzernchef hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit das europäische Geschäft in den Mittelpunkt gerückt. Hier will er die Telekom zur ersten Adresse machen – technologisch wie finanziell. Es wird ohnehin seit langem hinter vorgehaltener Hand davon gesprochen, dass vor allem der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint konkretes Interesse an der amerikanischen Mobilfunktochter T-Mobile US hat. Zusammen könnten die beiden kleineren Mobilfunkanbieter die beiden Platzhirsche Verizon und AT&T unter Druck setzen.
Fusion in den USA hängt von Regulierern ab
Am Ende müsse in den USA der Ausstieg stehen, forderte Aktionärsvertreter Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Höttges machte auch leise Hoffnungen, dass sich die teuren Ausgaben für die Kundengewinnung in den Staaten auszahlen könnten. "Entscheidend ist jetzt die Sicht der amerikanischen Wettbewerbsbehörden", sagte Höttges mit Blick auf mögliche Fusionen auf dem US-Markt. Dafür sei T-Mobile US gut positioniert. In den USA stünden enorme Investitionen in die Netze bevor. "Experten sagen daher, es wäre langfristig die beste Lösung, wenn es neben AT&T und Verizon noch einen dritten großen Anbieter auf dem US-Markt gäbe."
Analysten skeptisch
Die Analysten sind bei der Deutschen-Telekom-Aktie geteilter Meinung. 13 von 41 Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf. Dam stehen 10 Verkaufsempfehlungen gegenüber. 18 Experten raten den Wert zu Halten. Das durchschnittliche Kursziel sehen die Analysten bei 12,04 Euro, dass liegt gut vier Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Investiert bleiben
Die Spekulationen über den Verkauf von T-Mobile US sorgten bei der T-Aktie zuletzt wieder für Rückenwind. Dem DAX-Titel ist sogar der Ausbruch über die 13-Euro-Marke gelungen. Mit dem Dividendenabschlag von 0,50 Euro je Aktie vom Freitag ist der Kurs zwar wieder unter diese Hürde gerutscht. An dem Szenario hat sich jedoch nichts geändert. Investierte Anleger bleiben dabei und sichern ihre Position mit einem Stopp bei 10,40 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)