In Portugal wachsen die Sorgen um die Großbank Banco Espirito Santo (BES). Die Börsenaufsicht CMVM in Lissabon setzte die Notierung der Aktien der größten Privatbank des Landes bis auf weiteres aus. Ganz so schlimm steht es um die heimischen Banken zwar nicht. Dennoch müssen Commerzbank, Deutsche Bank und Co deutlich Federn lassen.
In Portugal steht die Großbank Banco Espirito Santo (BES) im Fokus. Die Aktienkurse der Bank und vom BES-Großaktionär ESFG (Espirito Santo Financial Group) waren zuletzt drastisch gesunken. Dazu dürfte ein Machtkampf innerhalb der Gründerfamilie des alteingesessenen Geldhauses um die Nachfolge des langjährigen Konzernchefs beitragen haben. Die Aktionärsversammlung soll am 31. Juli einen Nachfolger wählen. In der Presse kursierten zudem Berichte, dass die Holding ESFG finanziell unter Druck geraten sei.
Der Wirbel um die Großbank löste Spannungen auf dem Kapitalmarkt in Portugal aus. Die Staatsanleihen des Krisenlandes gerieten unter Druck. Der Zinssatz, den der Staat für zehnjährige Anleihen zahlen muss, stieg auf etwa vier Prozent, den höchsten Wert seit drei Monaten. Portugal hatte im Mai den Rettungsschirm der EU verlassen. Weitere Details zu den europäischen Banken gibt es hier im DAF Deutsches Anleger Fernsehen.
Aber auch in Deutschland stehen die Banken unter Druck. Die Commerzbank-Aktie gehört zu den Verlierern im DAX. Grund sind Spekulationen über die Höhe einer möglichen Strafe in den USA. Diese könnte höher ausfallen als erwartet. Auch eine Kurszielsenkung drückt auf die Stimmung der Anleger. Die Charttechnik verheißt nichts Gutes.
Aber auch bei der Deutschen Bank besteht noch kein Anlass zur Entwarnung. Anleger sollten weiter die Marke von 25 Euro im Blick haben. Ein Abrutschen unter diese Marke könnte schnell dazu führen, dass die Aktie das Zwischentief von 2011 wiedersieht, das bei 22 Euro markiert wurde.
(Mit Material von dpa-AFX)