Erneut schlechte Nachrichten von Solarworld. Der Bonner Solarkonzern kämpft weiter mit rückläufigen Umsätzen und Verlusten. Die Jahresprognose musste gekappt werden. In einer ersten Reaktion kommt die Aktie kräftig unter Druck.
Wenn Geschäftszahlen am späten Nachmittag veröffentlicht werden, dann ist das in der Regel kein gutes Zeichen. Der angeschlagene Bonner Solarkonzern Solarworld suchte sich ausgerechnet den Karnevalsbeginn aus, um kurz vor 18:00 Uhr sein vorläufiges Ergebnis für das dritte Quartal 2013 vorzulegen.
Hohe Verluste
Zu feiern gibt es bei Solarworld allerdings wenig. Der weltweite Modulabsatz war im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, in den ersten neun Monaten 2013 sind die Umsätze um 26 Prozent auf nur noch 345,6 Millionen Euro eingebrochen. Dabei wurde unter dem Strich ein sattes Minus von 148,6 Millionen Euro erwirtschaftet.
Kaufzurückhaltung
Verantwortlich für das erneut schwache Zahlenwerk war eine nach eigenen Angaben eine „durch den laufenden Restrukturierungsprozess ausgelöste Kaufzurückhaltung am deutschen Markt“. Dies werde auch dazu führen, dass die Jahresprognose nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Der Absatz mit Modulen werde anders als prognostiziert unter dem Vorjahresniveau liegen.
Fehlendes Fremdkapital
Die liquiden Mittel sind Ende September auf nur noch 163,8 Millionen Euro zusammengeschrumpft, zum Jahresbeginn waren es noch 224,1 Millionen Euro. Solarworld musste einräumen, dass Großprojekte derzeit nicht durchführbar seien, weil es an der hierfür nötigen Bereitstellung von Fremdkapital mangele.
Kursverluste zu erwarten
Schrumpfende Umsätze, anhaltend hohe Verluste und ein zunehmendes Imageproblem – die Lage bei Solarworld bleibt trotz der laufenden Restrukturierung äußerst angespannt. Die Aktie reagierte am Freitagabend bereits mit Abschlägen auf das vorgelegte Zahlenwerk. Der Kurs brach um sieben Prozent auf 0,75 Euro ein, weitere Abschläge sind zu erwarten. Der faire Wert der Aktie liegt bei maximal 0,10 Euro.