Die Software AG sorgte am gestrigen Dienstag mit der Kürzung ihrer Jahresprognose bei den Marktteilnehmern für einen Schock. Im Handelsverlauf stürzte die Aktie um fast 20 Prozent ab. Mittlerweile haben etliche Analysten ihre Einschätzungen überarbeitet.
Die Stimmung der Finanzprofis ist durch die Bank pessimistisch. Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Software AG von 21,90 auf 17,10 Euro reduziert und die Einstufung auf "Sell" belassen. Die schwachen Lizenzerlöse mit Software zur Prozessoptimierung (BPE) im zweiten Quartal hätten negativ überrascht, schrieb Analyst Daud Khan in einer Studie vom Mittwoch. Denn die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr hätten niedrig gelegen und der Softwarehersteller habe sich bei der Vorlage der Erstquartalszahlen noch optimistisch geäußert.
Kursziel mehr als halbiert
Ähnlich negativ äußerte sich Uwe Schupp von der Deutschen Bank. Die Warnung bei dem zweitgrößten deutschen Softwarehersteller sei materieller und resultiere aus mehr Schwachstellen als erwartet, so der Analyst. Auch die Entwicklung des designierten Wachstumsmotors Software für Prozessoptimierung (BPE) bleibe hinter den Erwartungen zurück. Das neue Kursziel von Schupp lautet nicht mehr 30 sondern 23 Euro. Am drastischsten hat die Societe Generale das Kursziel reduziert. Die Franzosen stuften die Aktie der Software AG von „Buy“ auf „Sell“ nach unten. Den fairen Wert der Aktie sehen die Profis nun bei 16 statt bei 35 Euro.
Finger weg
Im Zuge des Kursrutsches ist die Aktie unter mehrere charttechnische Unterstützungen auf ein neues Jahrestief gefallen. Am Donnerstag steht die Aktie im frühen Handel erneut unter Druck. Bereits in der Vergangenheit hat die die Software AG den Markt mit Gewinnwarnungen enttäuscht. Anleger sollten an der Seitenlinie bleiben und nicht in das fallende Messer greifen.
(mit Material von dpa-AFX)