Der einst so strahlende Solartechnik-Anbieter rutscht immer tiefer ab. Ein niedriges Marktwachstum als Folge der restriktiven Solar-Förderung in China macht der ganzen Branche zu schaffen. Nun fliegt SMA Solar auch noch aus dem TecDAX und wird künftig nur noch als SDAX-Wert gelistet. Die SMA-Aktie sackte am Donnerstag bis auf 26,60 Euro ab – der tiefste Stand seit Anfang Juli 2017. Wann endet die Talfahrt?
Bis auf das Allzeithoch 63,15 Euro stieg der Weltmarktführer für Solar-Wechselrichter im Mai 2018, nachdem man zuvor einen großen Wandel angekündigt hatte. SMA werde zum Energiedienstleister ausgebaut, der die kompletten Energieflüsse etwa von Supermärkten, Krankenhäusern oder Hotels automatisch steuern und dabei günstigen Ökostrom erzeugen solle. Damit sollen wiederum Heizungen und Klimaanlagen betrieben werden. Bis 2020 seien diese Komplettlösungen aus einer Hand zwar ein Zuschussgeschäft, bekannte das Management, aber danach solle die Marge wachsen. DER AKTIONÄR hatte daraufhin Mitte Mai hier dazu geraten, die Gewinne bei SMA zu sichern.
Vor einigen Wochen deutete sich an, dass SMA die eigenen Gewinnziele wohl nicht erreichen werde. Der Preisverfall bei Solarmodulen nagt an der Marge. Zudem verkaufte der Vorstand im Frühjahr eigene Aktien, was ebenfalls nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme war. Hinzu kam, dass mehrere Analysten ihre Kursziele senkten. Die SMA-Aktie begab sich auf Talfahrt. Seit ihrem Höchststand hat sich der TecDAX-Wert mehr als halbiert.
Mit dem Ausscheiden aus dem TecDAX-Index zum 24.09.18 wird das Papier nicht attraktiver. Fonds werden den Wert verkaufen, eine Trendwende rückt in weite Ferne. Dafür spricht auch die Charttechnik. Gerade stürzte die SMA-Aktie unter eine Unterstützung bei gut 28 Euro. Nun werden selbst Kursziele bei 21 Euro möglich. Eine kleine Unterstützung verläuft vorher noch bei 24 bis 25 Euro, bei der hellgrauen Aufwärtstrendlinie. Sie ist gleichzeitig die untere Parallele zur oberen Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends.
Erst wenn es zu einer Stabilisierung des Geschäfts kommt, dürfte die SMA-Aktie eine Bodenbildung beginnen. Bis dahin empfehlen sich weiterhin keine langfristig ausgerichteten Käufe. Mit einem 2019er-KGV von 28 ist der Wert weiterhin nicht gerade günstig. Kurzfristige Trading-Chancen könnten sich allerdings ergeben.