Der Elektrokonzern Siemens hat vor allem dank des Wegfalls von Umbaukosten im dritten Geschäftsquartal einen Gewinnschub verbucht. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen von April bis Juni 1,4 Milliarden Euro und damit 27 Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Zeitraum hatte Siemens 418 Millionen Euro Sonderkosten für den Konzernumbau verbucht.
Der starke Euro drückte im abgelaufenen Quartal aber auf Umsatz und Auftragseingang, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Während sich die Erlöse um vier Prozent auf 17,9 Milliarden Euro verringerten, gab der Auftragseingang um drei Prozent auf 19,4 Milliarden Euro nach.
Die Jahresziele bestätigte Konzernchef Joe Kaeser, für den Energie-Sektor warnte er aber vor weiteren Problemen: Der stehe "vor anhaltenden Herausforderungen in den nächsten Quartalen". Im abgelaufenen Quartal hatte die Sparte Sonderkosten von 155 Millionen Euro wegen verzögerter Projekte vor allem bei der Anbindung von Nordsee-Windparks verbuchen müssen. Am Freitag übernimmt die frühere Shell -Managerin Lisa Davis den Chefposten des Energie-Sektors.
Chance nutzen
Mit den guten Zahlen im Rücken dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Siemens-Aktie wieder in Richtung der 100-Euro-Marke läuft. Joe Kaser hat gezeigt, dass er den Konzernumbau weiter vorantreibt und Siemens davon durchaus profitiert. Ein Neueinstieg ist weiterhin attraktiv. Das Kursziel lautet 125 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)