Seit Monaten warten die Anleger bei Siemens auf den Börsengang der Tochter Healthineers. Am Freitag steht das IPO der Medizintechniksparte nun an. Siemens setzt seinen Weg, den einzelnen Geschäftsbereichen mehr Eigenständigkeit zuzugestehen, damit konsequent fort. Langfristig sollte sich das auszahlen.
Die beteiligten Banken haben die Prognose für den Ausgabepreis der Healthineers-Aktien inzwischen auf eine Spanne zwischen 27,50 und 28,50 Euro eingeengt. Der Maximalpreis wird damit verfehlt. Ursprünglich war ein Preis zwischen 26 und 31 Euro angepeilt worden. Für Siemens spielt der Emissionserlös, der nun rund 4,2 Milliarden Euro betragen dürfte, aber ohnehin nicht die entscheidende Rolle. Wichtiger ist, dass Healthineers künftiges Wachstum jetzt selbst finanzieren kann.
Auf Basis der neuen Erwartungen wird Healthineers mit rund 31 Milliarden Euro bewertet. Analysten hatten ursprünglich mit rund 40 Milliarden Euro gerechnet. Sollte sich Siemens wie zu erwarten künftig von weiteren Anteilen trennen – dadurch würde der Börsenumsatz steigen –, dürfte Healthineers mittelfristig dennoch ein DAX-Kandidat bleiben. Aufgrund der starken Wachstumsaussichten und der hohen Margen im Medizintechnikbereich ist auf dem IPO-Niveau zudem durchaus mit steigenden Kursen zu rechnen.
Stopp beachten
Die Siemens-Aktie ist im volatilen Marktumfeld zuletzt unter Druck geraten. Durch den Börsengang der Tochter könnte es nun aber neue Impulse geben. Eine Neubewertung des Industriegeschäfts ist künftig vonnöten. Aufgrund des schwachen Chartbilds warten Neueinsteiger allerdings vorerst ab. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 100 Euro. Die Tochter Healthineers dürfte derweil nach dem Börsengang einen Blick wert sein.
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