Die Finanzbranche kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Nachdem es was Klagen angeht zuletzt vor allem Banken mit Fokus auf das Investmentbanking erwischt hatte, ist nun wieder die Commerzbank ins Visier geraten. Wie die Staatsanwaltschaft Bochum dem Handelsblatt bestätigte, durchsuchen am Vormittag 270 Beamte der Bochumer und Düsseldorfer Steuerfahndung rund 40 Standorte der Commerzbank. Auch die Zentrale in Frankfurt sei Ziel der Ermittler.
Offenbar werden Beweise für Steuerhinterziehung in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro gesucht. Es soll dem Pressebericht zufolge um Betrug mit Lebensversicherungen aus dem Haus eines italienischen Versicherungskonzerns gehen. Kunden sollen sogenannte Lebensversicherungsmäntel abgeschlossen haben, um Steuern zu vermeiden. Einzelne Kunden haben demnach Millionenbeträge investiert.
Nur Zeuge
Anleger sollten die Großrazzia nicht überbewerten. Als Partner des betroffenen italienischen Versicherungskonzerns ist die Commerzbank derzeit nur als Zeuge geführt.
Engen Stopp setzen
Nach der Rallye der Commerzbank-Aktie steigt die Gefahr einer Korrektur. Aktionäre sollten ihre Position halten, aber mit einem engen Stoppkurs absichern. Noch ist der Aufwärtstrend jedoch intakt. Erst bei Kursen unter 10 Euro würde sich das Chartbild deutlich eintrüben.