SAP stellt aktuell sein Angebot von fest installierter Software auf ein Abomodell um. Bereits in der vergangen Woche hatten US-Medien aufgrund der Restrukturierungsmaßnahme über einen groß angelegten Stellenabbau berichtet. Nun liefert der Konzern konkrete Zahlen. Auch die Analysten haben sich zu Wort gemeldet und sehen noch deutliches Kurspotenzial bei der Aktie.
Gut 2.000 SAP-Mitarbeiter müssen sich auf Veränderung einstellen. "Wir schätzen, dass die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen nach heutigem Kenntnisstand etwa drei Prozent der Stellen im Unternehmen betreffen", so ein SAP-Sprecher Anfang der Woche. Der Konzern hat seine 67.000 Mitarbeiter bereits über die Pläne informiert. In der vergangenen Woche dementierte SAP einen Abbau von Stellen. Stattdessen teilte das Softwareunternehmen mit, dass Ende 2014 mehr Mitarbeiter beschäftigt sein werden als Anfang des Jahres. Die Umstellung des Softwareangebots auf ein Abomodell verursacht Kosten. Um das aufzufangen, will der künftig allein herrschende SAP-Chef Bill McDermott den Konzern schlanker aufstellen und Bereiche zusammenlegen.
Daumen hoch
Währenddessen hat die französische Großbank Societe Generale die Einstufung für SAP vor der Kundenmesse Sapphire auf "Buy" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Es stünden noch Fragen im Raum, welche Europas größter Softwarehersteller bei der Veranstaltung beantworten sollte, so Analyst Richard Nguyen in einer Studie vom Montag. Dazu zählte die Frage, ob die jüngsten Abgänge die Innovationskraft der SAP schwächen könnte.
Dabeibleiben
Aktuell notiert die SAP-Aktie im Bereich des horizontalen Widerstands im Bereich der 55-Euro-Marke. Dort könnten die Bullen wieder das Ruder übernehmen. Investierte Anleger bleiben dabei. Fundamental ist der Softwarekonzern mit dem Cloud-Geschäft und den Big-Data-Dienstleistungen optimal für die Zukunft aufgestellt. Laut dem Statistikdienst Statista soll der weltweite Umsatz mit Cloud-Computing bis zum Jahr 2016 auf fast 210 Milliarden Dollar steigen. 2013 wurde noch ein Umsatz von rund 131 Milliarden Dollar erzielt.
(mit Material von dpa-AFX)