Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE muss erstmals seit der Nachkriegszeit einen Milliardenverlust verkraften. Vorwiegend wegen Abschreibungen auf seinen fossilen Kraftwerkspark lag das Ergebnis unter dem Strich im vergangenen Jahr bei minus 2,76 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle noch ein Plus von 1,31 Milliarden Euro. Bereits im Vorfeld gab es Berichte, wonach über einen Verlust von knapp drei Milliarden Euro spekuliert wurde. Der Konzern musste 2013 Wertberichtigungen im Volumen von 4,8 Milliarden Euro vornehmen. Schwerpunkt waren dabei Gas- und Kohlekraftwerke in Europa, die wegen des Booms der erneuerbaren Energien immer seltener am Netz sind.
Der Umsatz stieg um 1,6 Prozent auf 54,1 Milliarden Euro. Experten hatten im Vorfeld mit einem leicht niedrigerern Absatz von 53,4 Milliarden Euro gerechnet. Das betriebliche Ergebnis sank um gut acht Prozent auf 5,88 Milliarden Euro. Das für die Dividende maßgebliche und um Sondereffekte bereinigte so genannte nachhaltige Nettoergebnis sank um knapp 6 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro. Mit den Zahlen verfehlte RWE die Erwartungen der Analysten sowie die eigenen Ziele ein Stück weit. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigten die Essener.
Als eine der wenigen Aktie haben sich die Versorger RWE und E.On von der Marktschwäche am Montag nicht anstecken lassen. Vor einem Engagement warten Anleger eine weitere Beruhigung des Gesamtmarktes ab.
(mit Material von dpa-AFX)