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19.12.2017 DER AKTIONÄR

Riverrock sorgt bei Alno für Kursfeuerwerk

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Alno

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Der britische Finanzinvestor Riverrock sagt ja und hat nun "wesentliche Vermögensgegenstände" des insolventen Küchenbauers Alno erworben. Die „tote“ Alno-Aktie zuckt nach oben. Interessierte Anleger brauchen jedoch viel Glauben…

Die wertvollen Maschinen, Grundstücke sowie die Markenrechte gehen an Riverrock. Den Kaufpreis hatte Insolvenzverwalter Martin Hörmann in einer Pflichtmitteilung an die Börse am Montagabend auf 20 Millionen Euro beziffert. Der Kaufvertrag sei bereits unterschrieben, es müssten aber noch einige zentrale Bedingungen erfüllt werden. Dazu zählt unter anderem die Zustimmung des Gläubigerausschusses.

Außerdem soll es für die Übergangszeit Kurzarbeitergeld von der Arbeitsagentur geben. Dass es gewährt wird, ist den Angaben zufolge eine weitere Bedingung. Hinzu kommt die Gründung einer Transfergesellschaft, in die alle Mitarbeiter wechseln sollen, die nicht von der neuen Alno GmbH übernommen werden. Hörmann warnte daher auch vor zu großer Euphorie, bis die Bedingungen erfüllt seien. "Erst dann können wir aufatmen", sagte er.

Ehemalige Beschäftigte suchen neue Stellen

Die restlichen Vermögensgegenstände sollen weiterhin abgewickelt werden. Hörmann steht bei den Verhandlungen unter Zeitdruck, weil sich die rund 400 freigestellten Beschäftigten nach neuen Stellen umsehen. Laut einem Medienbericht ist Riverrock auch einer der Kreditgeber von Alno gewesen.

Alno hatte im Juli einen Insolvenzantrag gestellt. Die ausstehenden Schulden summierten sich im Jahr 2016 auf 375 Millionen Euro. Hörmann hatte in den vergangenen Monaten versucht, einen Käufer zu finden. Am 24. November wurde der Geschäftsbetrieb beim Küchenbauer in Pfullendorf dann komplett eingestellt.

Spekulanten pushen Alno-Aktie

Riverrock und sein Chairman Roland Berger, Gründer der gleichnamigen Unternehmensberatung, beabsichtigen nun aber, den Betrieb von Alno wieder aufzunehmen. Geplant sei, mit rund 410 Mitarbeitern so bald wie möglich wieder Küchen zu bauen, teilte Hörmann nach einer Betriebsversammlung am Dienstag mit.

An der Börse sorgte der Riverrock-Einstieg für Kurssprünge. War der Alno-Kurs in der vergangenen Woche noch bis auf 0,01 Euro abgesackt, sorgten zunächst Gerüchte für Kauflaune und trieben die Aktie am Freitag wieder auf 0,09 Euro. Am Montag rauschte die Notierung wieder auf 0,05 Euro nach unten. Am Dienstag ging's nun wieder rund 30 Prozent nach oben. Zocker glauben offenbar an die Wiedergeburt.

DER ANLEGER rät von einem Investment ab. Zu diffus sind derzeit noch die Pläne des Finanzinvestors und damit auch die Perspektiven des traditionsreichen Küchenbauers.

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