Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 macht es dem Rivalen RTL nach und verbreitet künftig sechs Kanäle über den Online-Dienst Zattoo. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat daraufhin die Einschätzung zum Medienkonzern überarbeitet.
Nach der Kooperation mit dem schwedischen Streaming-Service Magine sei die Zusammenarbeit mit Zattoo der nächste logische Schritt, sagte ProSiebenSat.1-Vorstandsmitglied Conrad Albert der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"(Freitag). Mit dem Fernsehen über das Internet soll speziell die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen an das klassische TV-Programm mit Werbeunterbrechung gewöhnt werden. Neben den Sendern Pro Sieben und Sat.1 werden auch Kabel eins, Sixx, Sat.1 Gold und Pro Sieben Maxx über Zattoo laufen. Finanzielle Details nannte Albert jedoch nicht.
Analysten raten zum Kauf
Kepler Cheuvreux-Analyst Conor O’Shea hat ProSiebenSat.1 von „Hold“ auf „Buy“ hoch gestuft. Der Aktienkurs der Senderkette sei wegen negativer Kalendereffekte bei den Werbeumsätzen seit Jahresbeginn gefallen, womit sich Anleger nun aber ein guter Einstiegspunkt biete, schrieb O’Shea in seiner Studie. Das Kursziel hat der Experte von 34 Euro auf 37 Euro angehoben.
Das Digitalgeschäft boomt
Neben dem Angebot über gebündelte Streaming-Dienste arbeitet ProSiebenSat.1 auch an eigenen Apps, um die einzelnen Sender direkt auf dem Smartphone oder Tablet zu schauen. Für den Frauensender Sixx gibt es ein solches Angebot bereits, weitere Kanäle dürften laut der FAZ in den nächsten Monaten kommen.
Top-Pick im Mediensektor
Die Strategie von ProSiebenSat.1 überzeut. Die Sendergruppe dürfte vom immer stärker werdenden Digitalgeschäft weiter profitieren. Langfristig sind Kurse von über 40 Euro durchaus gerechtfertigt. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 29,50 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)