Es bleibt hochvolatil: Venezuela geht gegen Bitcoin-Börsen und -Miner vor. Auch die chinesische Regierung sorgt für einen Schreck. Doch der Kern der Bitcoin-Spekulation – begrenzte Einheiten und zunehmende Verbreitung – ist davon unberührt. DER AKTIONÄR hat mit Roman Beck, Professor an der Universität Kopenhagen und Experte für Fintech, über Bitcoin und die Blockchain gesprochen.
DER AKTIONÄR: Herr Beck, für manche ist Bitcoin nur eine abstrakte Blase, für andere das neue „digitale Gold“ und eine Alternative zu Euro und Dollar. Wie schätzen Sie die Chancen ein?
Roman Beck: Die Investition in Bitcoin kann für den spekulativen Investor sicherlich zur Diversifikation sinnvoll sein, immerhin hat sich Bitcoin im vergangenen Jahr um fast 130 Prozent verteuert. Andere Kryptowährungen wie Litecoin oder Ethereum kommen auch infrage.
Kann Bitcoin vor Hyperinflation schützen?
Trotz der derzeitigen Geldpolitik der führenden Notenbanken halte ich die Gefahr einer Hyperinflation für begrenzt. Dennoch kann Bitcoin eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Devisen wie dem Euro oder dem US-Dollar darstellen, da die Steuerung des Wachstums der Geldmenge transparent im Algorithmus der Kryptowährung verankert ist. Und sollte es tatsächlich zu einem Anstieg der Inflation kommen, so ist eine Kryptowährung in der Tat eine geeignete Fluchtmöglichkeit.
Könnte China den Bitcoin verbieten?
China unternimmt Anstrengungen, den Handel einzuschränken. Dass China dazu in der Lage sein wird, Bitcoin vollständig zu verhindern, denke ich allerdings nicht.
Worauf freuen Sie sich 2017?
Ich rechne damit, dass die Blockchain, die Technologie hinter Bitcoin, gewinnbringend in Firmen eingesetzt wird. Darüber hinaus werden wir kryptografische Digitalwährungen sehen, die an Zentralbankgeld gebunden sind, wie etwa eKroner, die kryptografische Version der Dänischen Krone.
Lesen Sie den gesamten Artikel „Kampf um Bitcoin“ in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe 07/2017