Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich. Diese „Strategie“ von Börsenlegende André Kostolany spart Anlegern bei Aktien aus der Biotech-Branche zumindest eine Menge Stress. Und sie sorgt für einen immensen Überraschungseffekt beim Aufwachen. Vom warmen Geldregen bis zum Totalverlust ist alles möglich. Das gilt auch für die Aktie von Paion, einem Unternehmen dessen größter Hoffnungsträger mit Remimazolam ausgerechnet ein Narkosemittel ist.
Das Marktpotenzial von Remimazolam ist dank seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten riesig. Es eignet sich sowohl für Kurzsedierungen bei Magen- oder Darmspiegelungen als auch für komplette Vollnarkosen. Der große Vorteil gegenüber bisher eingesetzten Präparaten ist die gute Kontrollierbarkeit und die sehr zügige Aufwachphase der Patienten. Weltweit dürfte das Absatzpotenzial für Remimazolam bei weit über einer Milliarde Dollar liegen – ein echter Blockbuster also.
Start der Phase-III-Studie
Der Weg zur Marktreife ist allerdings lang und natürlich bleiben auch Rückschläge nicht aus. So etwa im November 2014, als sich der japanische Partner Ono Pharmaceutical kurz vor der Zulassung von Remimazolam aus „strategischen Gründen“ verabschiedete. Die Paion-Aktie stürzte daraufhin um 40 Prozent ab.
Aber weitaus wichtiger als Japan sind die Märkte in Europa und vor allem der US-Markt. Und hier gab es vor einigen Tagen gute Nachrichten. Paion gab Ende März bekannt, dass die Phase-III-Studie für Remimazolam in den USA startet. Die Phase III ist die letzte Studie vor einem Zulassungsantrag. Sie wird an einer großen Patientengruppe durchgeführt, bei der US-Studie für Remimazolam werden es 460 Patienten sein.
Voll durchfinanziert
Bei einem erfolgreichen Verlauf der mindestens ein Jahr dauernden Studie kann die Zulassung beantragt werden. Mit der Markteinführung ist dann im Laufe des Jahres 2017 zu rechnen. In Europa soll in diesem Jahr ebenfalls die Phase-III-Studie beginnen, hier ist eine Markteinführung aber wohl erst im Jahr 2018 zu erwarten.
Dank des üppigen Cashbestands von fast 60 Millionen Dollar sind alle Studien, die Zulassung und auch zahlreiche Marketingaktivitäten finanziert.
Spekulativer Kauf
Paion ist eine Wette auf Remimazolam. Läuft alles wie geplant, hat die Aktie Vervielfachungspotenzial. Das wird in der aktuellen Bewertung nicht ausreichend berücksichtigt. An einer US-Börse würde ein Wert wie Paion schon heute weitaus höher notieren. DER AKTIONÄR empfiehlt die Aktie von Paion spekulativ zum Kauf, das Kursziel liegt bei 5,50 Euro.