Am Mittwoch hat das Biopharma-Unternehmen Paion die Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Die Gesellschaft erzielte einen Umsatz von 4,2 Millionen Euro, nach 22,6 Millionen Euro Rekordumsatz vor einem Jahr. Allerdings gab es 2012 Einmaleffekte durch den Verkauf der Rechte von Desmoteplase an Lundbeck. Hier muss der Verkauf für 20 Millionen berücksichtigt werden. Die Zahlen sind demnach nicht wirklich vergleichbar. Zudem wies Paion einen Verlust von 2,2 Millionen Euro aus, nach einem Gewinn von 16 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.
Das Top-Projekt
Weitaus interessanter als die blanken Zahlen ist aber das Narkosemittel Remimazolam, das als der große Hoffnungsträger von Paion gilt. Jährliche Spitzenumsätze von bis zu 1,5 Milliarden Euro werden dem Mittel zugetraut, wobei Paion wohl rund zehn Prozent daraus zufließen dürften. Im laufenden Jahr kommt Paion in eine entscheidende Phase. So stehen die Vorbereitung des Phase-III-Programms in Europa und den USA sowie die Auslizenzierung in weitere Regionen an. Paion wird wertvolle Vermarktungsrechte für Remimazolam für den europäischen Markt behalten, so dass man das Präparat selber oder gemeinsam mit einem Partner in Europa vermarkten kann. In Japan ist die Entwicklungsarbeit im Anwendungsbereich Anästhesie bereits abgeschlossen. Ebenfalls im laufenden Jahr soll der Zulassungsantrag durch den Paion-Partner Ono Pharma eingereicht werden.
Neues Börsensegment
Zudem gab Paion bekannt, einen Wechsel des Börsensegments vom General Standard in den Prime Standard des regulierten Markts anzustreben. Dadurch würde die Attraktivität der Aktie erhöht und aufgrund der Erfüllung höherer Transparenzanforderung auch für internationale Investoren deutlich interessanter.
Aktie auf der Gewinnerliste
Die Aktie reagierte am Mittwoch mit einem deutlichen Kursplus von mehr als vier Prozent. Das Chartbild ist damit weiterhin hervorragend. Die Analysten von Close Brothers Seydler haben nach den jüngsten Zahlen ihre Kaufempfehlung für Paion bestätigt und das bisherige Kursziel von 3,00 auf 4,60 Euro angehoben. DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls bei seiner Kaufempfehlung, sieht das 12-Monats-Kursziel aber deutlich höher – bei acht Euro. Stopp zur Absicherung der bisherigen Gewinne von 140 Prozent bei 3,20 Euro setzen!
(Mit Material von dpa-AFX)